An Rhein und Ruhr. . Ausgebaute Radwege, gestaltete Halden: Der Regionalverband baut die touristische Infrastruktur weiter aus. Projekte für 23 Mio Euro geplant.

Gestaltete Halden, ausgebaute Radwege auf alten Bahntrassen: Das Ruhrgebiet soll noch besser erlebbar – oder auch im Wortsinn: erfahrbar – werden. Beim Regionalverband Ruhr (RVR) geht es aktuell um ein ganzes Bündel von Projekten mit einem Gesamtvolumen von fast 23 Millionen Euro. Der RVR setzt auf Gelder aus dem Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes, das auch den Tourismus ankurbeln soll. Dass so viele Radwege ausgebaut werden sollen, kommt nicht von ungefähr. Spätestens im Jahr 2018 will das Ruhrgebiet zertifizierte Radregion werden.

Ein Überblick:
Der „Grünen Pfad“ in Duisburg und Oberhausen soll bis Ende des Jahres fertig sein. Seit Ende Oktober ist der 6,3 Kilometer lange Radweg den Angaben zufolge bereits asphaltiert. Jetzt geht es noch um Restarbeiten wie Weganschlüsse und Gehölzpflege. Mit 666 500 Euro fällt das Projekt etwas günstiger aus als zunächst geplant.
Die Streckenführung des Ruhrtalradweges in Mülheim und Oberhausen wird verbessert. Die Planung ist durch, der Förderantrag für die Herrichtung gestellt. Mit 781 000 Euro wird auch dieses Projekt etwas günstiger.
Die Erzbahntrasse in Gelsenkirchen und Herne ist ebenfalls seit Ende Oktober asphaltiert (Kosten: 500 000 Euro). Planungen für einen Radler-Rastplatz liegen vor, gedacht ist z. B. an einen Verkaufsstand im Stile eines Bahnwaggons. 450 000 Euro wird der Rastplatz wohl kosten; wegen der aufwendigen Erschließung ist das deutlich mehr als zunächst geplant. Baubeginn könnte in 2018 sein.
Ein Stück des Emscherpark-Radweges/Route der Industriekultur in Bochum soll ausgebaut werden (Kosten: 1,45 Mio Euro). Als Baubeginn wird Mitte nächsten Jahres angepeilt. Ebenfalls in Bochum soll der Ruhrtalweg auf einer Strecke von 5 Kilometern ausgebaut und teilweise verlegt werden (Kosten: 1,09 Mio Euro).
Zwei weitere, aber gerade auch für auswärtige Besucher interessante Projekte stehen im Osten der Region an: Ein Gartenstadtradweg in Dortmund soll auf 5,3 Kilometer Strecke die ehemalige Westfalenhütte und den Phoenixsee verbinden. Der Weg ist für Radler und Wanderer gedacht (Kosten: 11,9 Mio Euro). Ein Radweg Brückensteg über die Volme ist in Hagen geplant (2,5 Mio Euro).
Ein Knotenpunktsystem, wie man es z. B. aus den Niederlanden kennt, soll Radlern die Orientierung erleichtern (die NRZ berichtete). Die Planungen schreiten voran, die Kosten haben sich auf 781 000 Euro reduziert. Angepeilt ist, dass das System ab Oktober 2017 eingerichtet wird. Der Kreis Wesel plant ein eigenes Knotenpunktsystem, das aber auf das des RVR abgestimmt sein soll (und umgekehrt).
Im Zuge des Projektes „Haldenerlebnis“ sollen in den Jahren 2017 bis 2020 sechs Standorte weiter ausgebaut werden, darunter Rheinpreußen in Moers und die Schurenbachhalde in Essen. Je nach Standort geht es z.B. um Wegweiser oder zusätzliche Parkplätze. Die Rede ist von Gesamtkosten in Höhe von 3,26 Mio Euro. Die Schurenbachhalde soll eine Mountainbikestrecke erhalten.