An Rhein und Ruhr. . Experten befürchten, dass die Baumart in den hiesigen Wäldern aussterben könnte. Eine europaweit grassierende Pilzerkrankung setzt ihr mächtig zu. Klimastress

Braune Baumkronen, Nadel- und Blattverluste: Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es wieder etwas schlechter. Aus dem gestern von Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) in Münster vorgelegten Waldzustandsbericht geht hervor, dass mittlerweile 29% der Bäume starke Schäden haben (Vorjahr: 26%). Besondere Sorgen machen sich die Forstleute um die Esche, die immer mehr mit einer Pilzerkrankung zu kämpfen hat (die NRZ berichtete). Das Land will mit privaten Waldbesitzern nun resistentes Saatgut von Eschen sichern und in Samenplantagen züchten. „Wenn wir hier nicht gegensteuern, wird die Esche endgültig aus unseren Wäldern verschwinden“, warnte Remmel.

Weitere 43% der Bäume insgesamt weisen dem Bericht zufolge mittlere Schäden (Vorjahr: 46%) auf – und nur 28% gelten als gesund. Im Jahr 1984, bei der ersten Waldzustandserhebung, waren noch 59% der Bäume ohne Schäden. Aktuell sind in

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NRW laut Statistischem Landesamt 8878 Quadratkilometer bewaldet. Ein großes Problem: Der Klimawandel stresst die Bäume. Minister Remmel wies gestern beispielhaft auf den trockenen und sehr warmen September sowie den Starkregen im Frühjahr am Niederrhein hin. „Damit sind die Wälder auch stärker der Gefahr von Schädlingen ausgesetzt.“

Die wichtigsten Baumarten:

Buchen

Gerade ihnen macht der Klimawandel zu schaffen. Die Kronen haben sich den Beobachtungen zufolge deutlich gelichtet. Die Buchen haben ihre Energie wieder darauf verwandt, besonders stark Früchte, also Bucheckern, zu bilden. Fachleute sprechen von einer „Vollmast“. Früher gab es zwei bis drei Vollmasten im Jahrzehnt, heute etwa doppelt so viele. 48% der Buchen haben deutliche Schäden, doppelt so viele wie im Vorjahr.

Eichen

Der Bestand hat sich weiter erholt. Statt 19 sind 30% der Bäume ohne Kronenschäden, der Anteil der Eichen mit deutlichen Schäden sank von 40 auf 29%. „Trotz dieser Erholung ist es noch zu früh, um Entwarnung zu geben“, meinte Minister Remmel. Die Eiche bleibe das „Sorgenkind“ der Wälder.

Kiefer und Fichten

Bei den Kiefern gibt es seit 2013 Fortschritte. Auch jetzt hat der Anteil der deutlich geschädigten Bäume von 16 auf 13% abgenommen. Kaum verändert hat sich die Lage bei den Fichten. Der Anteil der Bäume mit schweren Schäden liegt jetzt bei 28% (+2). Fichten bildeten etwas stärker Zapfen. Die Situation ist aber nicht so wie bei den Buchen und den Bucheckern.