NRW.. In diesen Tagen müssen Autofahrer in NRW besonders viel Geduld aufbringen, Staus von über zehn Kilometern sind keine Seltenheit. Warum? Ein Erklärungsversuch.

Es ist die Zeit der extrem langen Staus: Auf über 30 Kilometern stockte der Verkehr am Dienstagmorgen gegen acht Uhr auf der A40 zwischen Bochum und Duisburg – eineinhalb Stunden mehr Fahrzeit mussten Autofahrer einplanen. Auf der A46 bei Erkrath waren es zwei Stunden Zeitverlust: In einer Baustelle hatte es auf dem einzigen freien Fahrstreifen einen Unfall gegeben, die Autobahn war zwischenzeitlich komplett dicht. Und auch das Material, das auf der Baustelle dringend gebraucht wurde, blieb am Morgen im Stau stecken.

Während um 6.30 Uhr schon 150 Kilometer Stau angesagt waren, steigerte sich diese Zahl laut WDR auf mehr als 400 Kilometer gegen acht Uhr. Und auch in den vergangenen Tagen mussten Autofahrer vielerorts Geduld aufbringen. Warum dauert es derzeit morgens oft so lange?

Mehr Autofahrer unterwegs

"Es ist niemand im Urlaub", erklärt Georg Not vom Verkehrskommissariat Düsseldorf, "alle sind auf den Straßen unterwegs." Was uns momentan extrem viel vorkommt, sei für den November ein normales Stauaufkommen. "Schlechte Witterung und lange Dunkelheit führen dazu, dass alle langsamer fahren."

Auch die Zahl der Unfälle oder der vielen Staus über zehn Kilometern im Gebiet der Düsseldorfer Polizei, das sich unter anderem über die westliche A40, die A52 und die A3 erstreckt, sei nicht ungewöhnlich hoch.

Handynutzung am Steuer ist zunehmend Grund für Unfälle

Anders im Zuständigkeitsbereich der Polizei in Münster, in dem unter anderem die nördliche A43 bis Herne und die A2 zwischen Oberhausen und Dortmund liegen. "Wir haben besonders viele Unfälle", sagt Polizeisprecher Mirko Stein. Das liege nicht nur an der Witterung, sondern auch an der vermehrten Nutzung von Smartphones beim Autofahren: "Wir können es nicht immer nachweisen, aber Handys spielen bei Unfällen oft eine Rolle."

Auch gebe es derzeit viele Baustellen, ebenso wie im Gebiet der Dortmunder Autobahnpolizei, in dem unter anderem die Sauerlandlinie und die südliche A43 liegen. "Gerade auf der A45 haben wir viele Baustellen", erklärt Polizeisprecher Kim Freigang, "und zu viele Autos für zu wenige Straßen". Hinzu kämen das stetig steigende Lkw-Aufkommen, die Witterung und schließlich natürlich Unfälle, die gerade im Berufsverkehr für erhebliche Staus sorgen können. "Es gibt nicht die alleingültige Antwort."  

Hoffnung macht der Düsseldorfer Verkehrskommissar Not: "Ab Dezember fahren die ersten wieder in den Urlaub. Dann werden die Straßen leerer."