Im Rheinland. . „Eine Region mit europaweiter Strahlkraft“: LVR-Chefin wirbt für mehr Zusammenarbeit im Rheinland. Parlamente vor Ort diskutieren.
Stichtag 20. Februar. Diesen Termin halten sich die Landräte und Rathauschefs im Rheinland frei. Dann soll die geplante „Metropolregion Rheinland“ aus der Taufe gehoben werden, zunächst als eingetragener Verein. Vom Kreis Kleve im Norden bis zum Rhein-Sieg-Kreis im Süden: Etwa beim Verkehr, der Bildung, Kultur und Tourismus wollen Kommunen stärker zusammenarbeiten. Wie genau, unter welchen Voraussetzungen – darüber wird in diesen Wochen in den Parlamenten vor Ort diskutiert.
Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), warb gestern gegenüber der NRZ für die Metropolregion: „Als Landschaftsverband wissen wir, wie bedeutend und wertvoll die kommunale Zusammenarbeit ist, um Positives für die Menschen im Rheinland zu erreichen.“ Die Metropolregion werde die sehr gut funktionierenden bestehenden Strukturen ideal ergänzen. Den laufenden öffentlichen Dialog rund um die Kooperationspläne nannte Lubek „unverzichtbar“: „Nur so können wir eine starke Akzeptanz erreichen, die wir für eine Metropolregion mit europaweiter Strahlkraft dringend benötigen.“
Region mit 8,5 Millionen Menschen
Gut 8,5 Mio Menschen leben im Gebiet der geplanten Metropolregion. Sie soll fast alle Kommunen der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf unter ihrem Dach vereinen (außer Mülheim, Essen und Oberhausen), ebenso die Industrie- und Handelskammern und den LVR.
Der weitere Fahrplan: Die vorbereitende Steuerungsgruppe hat einen Satzungsentwurf und ein Arbeitspapier zur Beratung an die Teilnehmer verschickt. Für den 13. Januar ist in Köln eine Vollversammlung geplant, bei der über die Papiere entschieden werden soll. Danach stehen die endgültigen Entscheidungen in den Gremien der Kommunen, kreise
und Kammern an. Bis zum 16. Februar sollen alle Rückmeldungen über den Beitritt eingegangen sein, damit der Gründungstermin gehalten werden kann.
Nur „Gast“ oder Vollmitglied – der künftige Status von Duisburg und vom Kreis Wesel sorgt offenbar mancherorts für Diskussionen, weil diese auch Mitglied im Regionalverband Ruhr sind. Beide wollen aufgrund ihrer Lage in beiden Regionen mitarbeiten. Der Satzungsentwurf sieht Duisburg und den Kreis Wesel als Vollmitglieder. Das dürfte tatsächlich auch fürs Gleichgewicht in der Metropolregion wichtig sein, damit das nördliche und südliche Rheinland ausgewogen repräsentiert sind.
Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, betont die Bedeutung von Duisburg und dem Kreis Wesel für die Region: „50% der NRW-Rheinkilometer befinden sich zwischen Duisburg und Emmerich.“ Bei angedachten Themen wie der Logistik, dem Verkehr und der Situation Rheinbrücken komme man gar nicht daran vorbei, dass Duisburg und der Kreis Wesel mitreden – und mitentscheiden. Zudem seien beide schon heute eng mit dem Rheinland verwoben.