Münster. . Ein Gutachter des Denkmalschutzes sieht keine Einsturzgefahr bei der 160 Jahre alten JVA in Münster, die im Juli Hals über Kopf geräumt worden war.
Binnen 48 Stunden musste das angeblich einsturzgefährdete historische Gefängnis in Münster im Juli geräumt werden. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) hatte als Eigner des Gebäudes Alarm geschlagen. Über 400 Gefangene zogen in andere Haftanstalten, ein riesiger logistischer Akt. Im Auftrag der Bezirksregierung hat jetzt ein Gutachter den 160 alten Bau unter die Lupe genommen, die Überraschung: Der Experte sieht keine akute Gefahr für die Standsicherheit, allerdings müsse regelmäßig geprüft werden.
Vom BLB gab es am Mittwoch keine inhaltliche Stellungnahme. Man habe das Gutachten gerade erhalten und lese es jetzt genau, sagte ein Sprecher auf NRZ-Nachfrage. Eine Sprecherin der Bezirksregierung Münster betonte, dass der Gutachter allein die Sicherung des Denkmals im Blick gehabt habe. Man habe keine Aussagen zur Nutzung gemacht.
Zwei Wochen Frist
Was allerdings laut Gutachter zur Sicherung des Denkmals zu tun ist, liest sich in einer Mitteilung der Bezirksregierung nicht doll: Dem Experten zufolge muss in einer Zelle das Mauerwerk mit einem Schalungsträger abgestützt werden. Zudem müsse regelmäßig geschaut werden, ob die Giebelwände die Gewölbedecken noch tragen können. Das war es. Die Bezirksregierung hat dem BLB zwei Wochen Frist gesetzt, um zu dem Gutachten Stellung zu nehmen.