An Rhein und Ruhr. . Der Tourismus-Dachverband will bei Niederländern, Briten und Belgiern Flagge zeigen. Das Land stellt dafür knapp 1,2 Millionen Euro zur Verfügung
Die Nachbarn aus den Niederlanden und Belgien sowie Besucher aus Großbritannien sind schon heute die häufigsten Gäste in Nordrhein-Westfalen. Künftig können sie gerne noch öfter kommen: Der Dachverband Tourismus NRW will in den drei Ländern verstärkt um Besucher werben. Die Landesregierung stellt dafür in den nächsten drei Jahren rund 1,2 Mio Euro zur Verfügung.
„Wir sehen da noch Potenzial“, sagt Verbandssprecherin Julie Sengelhoff im Gespräch mit der NRZ. Saisonal stehen NRW und einzelne Regionen bei den Touristen aus den drei Ländern schon jetzt hoch im Kurs. Die Niederländer etwa drängt es zum Wintersport im Sauerland, die Briten schwärmen von den Weihnachtsmärkten an Rhein und Ruhr. „Ziel ist es jetzt, zu zeigen, dass es das ganze Jahr über attraktive Angebote bei uns gibt“, sagt Sengelhoff.
Messeauftritte in Utrecht und Gent
Künftig will der Dachverband deshalb mit einem eigenen Stand auf den wichtigen Reisemessen „Vacantiebeurs“ im niederländischen Utrecht und „Fiets- und Wandelbeurs“ (ebenfalls in Utrecht und im belgischen Gent) präsent sein. In allen drei Ländern soll verstärkt Werbung geschaltet werden, gedacht ist auch an Blogger-Aktivitäten. Neben mehr Werbepräsenz geht es aber auch darum, die mehrsprachige Ansprache der Touristen und Gäste in spe zu verbessern.
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Vor Ort gibt es da schon gute Ansätze. Julie Sengelhoff und Projektleiterin Julia Bauer verweisen beispielhaft auf Hotels oder Restaurants in Winterberg oder auch am Niederrhein, die Speisekarten und Informationen auch auf Niederländisch vorhalten (und in rheinischen Großstädten gibt es englische Speisekarten). Internetauftritte freilich können - was Mehrsprachigkeit betrifft - noch besser werden. Tourismus NRW arbeitet dazu an einem Leitfaden, den man regionalen Anbietern an die Hand geben will. Wichtig auch dabei: Tipps, was die Besucher aus den drei Ländern besonders interessieren könnte. Einige Stichworte:
NIEDERLÄNDER: „Sie sind besonders an Aktivtourismus interessiert“, sagt Sengelhoff. Radfahren stehe hoch im Kurs, für Wintersport sei das Sauerland erste Anlaufstelle. NRW ist bekanntlich ein Kurzreiseland. Niederländer bleiben gern etwas länger. Laut Statistik blieben 37% von ihnen vier bis neun Nächte.
BRITEN: „Sie mögen Städtereisen und Eventtourimus“, sagt Sengelhoff. Die britischen Gäste zieht es in NRW vor allem in die Städte. Als zugkräftiger Event darf in NRW auch der Fußball gelten. Touristen von der Insel kommen zum Blitzbesuch ins Stadion: „Verbindungen gibt es zum Beispiel zwischen Leeds in Nordengland und Dortmund.“
BELGIER: „Das sind Genießer, Kulinarik spielt eine große Rolle“, meint Sengelhoff. Nach Rheinland-Pfalz ist Nordrhein-Westfalen beliebtestes Ziel für sie in Deutschland. Kulturangebote stehen hoch im Kurs.