Leverkusen. . Die Sperrmaßnahmen für Laster an der Leverkusener Rheinbrücke gehen bald in Betrieb. Auch Wohnmobile und Co. betroffen.

Um die marode Leverkusener Rheinbrücke auf der A1 vor dem völligen Zerbröseln zu schützen, setzt die Landesbehörde Straßen NRW ab nächste Woche auf die rabiate Tour. Nicht nur Lastwagen über 3,5 Tonnen Gewicht, die diese wichtige Fluss-Querung befahren wollen, werden dann per Schranke gestoppt – sondern auch zu breite Gefährte.

Wer mit einem Transporter, einem Pferdeanhänger oder einem Wohnmobil unterwegs ist, darf dann möglicherweise die Rheinbrücke nicht mehr passieren. Wie Straßen NRW gestern mitteilte, wird mit Einführung der Schrankensperre ein Durchfahrtverbot für Fahrzeuge über 2,30 Meter Breite erlassen. Und dieses Maß gilt ausdrücklich nicht für die Breite, die im Fahrzeugschein angegeben ist, sondern für den Abstand von Außenspiegel zu Außenspiegel. Das Verbot wird deswegen nötig, weil die Schrankensperren-Technik nicht nur die Achslast der Fahrzeuge im Auge hat, sondern auch deren Breite.

Derzeit werden sämtliche Zufahrten zu der Brücke mit dem neuen Sperrsystem ausgestattet; die erste Anlage von Seiten der A59 (Leverkusen) ist bereits installiert, und wer sie befährt, erkennt das Problem: Man fährt nämlich demnächst – bis Mitte Oktober sind alle Zufahrten wohl damit versehen – mit Tempo 40 zwischen kniehohen Stahlwänden auf das Brückenbauwerk zu. In den Boden dieser ziemlich schmalen Schleuse eingelassen sind Induktionsschleifen. Diese messen die Achslast des Fahrzeugs, das darüber rollt. Zugleich wird die Breite geprüft.

Schlägt das elektronische System Alarm, beispielsweise bei einem irrfahrenden 40-Tonner oder bei einem Wohnmobil, springt eine kurz dahinter installierte Ampel auf Rot, und es senkt sich eine Schranke. Per Anzeige wird der Lasterfahrer aufgefordert, einen Notausgang zu nutzen.

Diese etwa anderthalbminütige Prozedur befolgt er tunlichst, wenn sich die Schranke hebt. Denn wenige Meter dahinter hat sich bereits die nächste Schranke gesenkt. Folgt der Ertappte der Aufforderung nicht, ist das Brückenpersonal gefragt, das fortan permanent von Containern aus den reibungslosen Betrieb der Schranken überwacht und notfalls beispielsweise Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz durchlässt. Nutzen auch diese Überredungskünste nichts, den Ausgang zu nutzen, wird die Polizei alarmiert.

In dieser Zeit geht auf dieser Spur folglich gar nichts mehr, Staus auf diesem Teil des Kölner Rings sind also programmiert. Die Planer setzen zwar auf einen Abschreckungseffekt – aber bis der sich einstellt, kann es dauern. Derzeit sind es immer noch 150 Laster, die trotz drohender Strafe von 150 Euro täglich weiter über die bröckelnde Brücke brettern.