Duisburg./Köln. Zwei neue Blitzanlagen werden von der Polizei in NRW getestet. Sie sollen in Anhängern fest verbaut sein und eigenständig, rund um die Uhr, laufen.

Sie stehen auf Autoanhängern und blitzen Raser ohne Aufsichtspersonal: Die Polizei in NRW testet eine neue Art von Radarfallen. Zwei dieser neuen Blitzanlagen sollen spätestens in der nächsten Woche im Raum Köln in Betrieb genommen werden.

"Die neuen Geräte laufen 24 Stunden, rund um die Uhr. Sonst sind solche selbstständig arbeitenden Anlagen stationär in Beton eingebettet", erklärt Jan Schabacker, der Sprecher vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in NRW.

Dies ist eine der beiden neuen Blitz-Anlagen der Polizei NRW. Sie ist durch den Anhänger mobil und kann eigenständig rund um die Uhr arbeiten.
Dies ist eine der beiden neuen Blitz-Anlagen der Polizei NRW. Sie ist durch den Anhänger mobil und kann eigenständig rund um die Uhr arbeiten. © LZPD NRW

Die mobilen Anlagen sind in kompakten Kleinanhängern fest verbaut und gegen Diebstahl und Vandalismus geschützt. Der Vorteil aus Sicht der Polizei: Sie können an sämtlichen Unfallbrennpunkten positioniert werden. Beispielsweise auch an Autobahnbaustellen. Die Messdaten werden von dem Gerät aufgezeichnet und können über eine USB-Schnittstelle abgerufen werden.

Bei erfolgreichen Tests sollen Blitzer flächendeckend zum Einsatz kommen

Die neuen Anlagen seien laut Schabacker ähnlich wie der mobile Blitzer auf der A3 bei Hilden. Dieser hatte erst vor kurzem für Aufsehen gesorgt. Denn die Messergebnisse wurden von Fahrern mit Bußgeldbescheiden angezweifelt. Die Angelegenheit wird jetzt vor Gericht geklärt. Gutachter sollen die Geräte nochmals genauer prüfen. Der Blitzer auf der A3 sei aber nicht von der Polizei aufgestellt worden, sondern von der Kommune, wie Schabacker erklärt. Die Polizei würde die beiden neuen Anlagen zunächst ausgiebig testen.

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Drei Monate dauert die Testphase. Die Geschwindigkeitsmessanlagen sind von der physikalisch-technischen Bundesanstalt (PTB) geprüft und zugelassen. "Es ist ein Pilotprojekt. Wir haben die Geräte testweise geliehen und müssen schauen, ob sie uns wirklich helfen", so der Sprecher des Innenministeriums, Wolfgang Beus. Wenn die Tests gut laufen, sollen die Radarkontrollen auch flächendeckend zum Einsatz kommen. (kawe)