Wesel/Olfen. . Vom Niederrhein bis ins Münsterland: Der „Hohe Mark Steig“ soll Wesel und Olfen verbinden. RVR und Naturpark planen 120 Kilometer langen Wanderweg.

Es wird nicht langweilig. Jede Menge Münsterland wird dabei sein, aber eben auch klassischer Niederrhein, dazu an einigen Stationen Ausblicke aufs Ruhrgebiet – etwa auf die Kraftswerkstürme von Scholven: Beim Regionalverband Ruhr (RVR) arbeitet man zusammen mit dem Naturpark Hohe Mark Westmünsterland an einem 120 Kilometer langen Wanderweg, der Wesel und Olfen (Kreis Coesfeld) miteinander verbinden soll. Förderanträge für das gut 1,5 Millionen Euro teure Projekt werden jetzt gestellt. Im nächsten Jahr soll mit dem Bau des „Hohe Mark Steiges“ begonnen werden, 2019 soll der Wanderweg dann in Gänze zur Verfügung stehen.

Gewiss ist: Besonders kräftezehrende Anstiege müssen Wanderer in dieser Region nicht fürchten, auch wenn die geplante Route den Begriff „Steig“ im Namen trägt. „Wir wollen vor allem Familien und sogenannte ‘Best Ager’, also die Generation 50plus, ansprechen“, sagt RVR-Teamleiter Martin Wirtz im Gespräch mit der NRZ. Regionalverband und Naturpark sehen Chancen vor allem im Tagestourismus. Aber auch auf Übernachtungsgäste setzt man.

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Der „Hohe Mark Steig“ wird sich durch die Wald- und Grüngebiete schlängeln, die sich wie ein grünes Band zwischen Münsterland und Ruhrgebiet durchziehen. „Die genaue Route wird festgelegt“, sagt Wirtz. Eine Machbarkeitsstudie hat dafür aber schon einen Korridor festgelegt. Und dem ist zu entnehmen, dass der Steig im Kreis Wesel z. B. durch die Dingender Heide führen wird, ebenso geht es durchs malerische Isseltal mit dem Klosterort Marienthal. Wie beim Fernradweg Römer-Lippe-Route sind sogenannte Schleifen vorgesehen, die in Form von Tagestouren begangen werden können. Mit ihnen zusammen soll es der auch für eine Zertifizierung vorgesehene Steig sogar auf eine Gesamtlänge von 250 Kilometern bringen.

Abwechslungsreiche Landschaften

Das Naturerleben steht im Blickpunkt. Satte Eichen- oder Buchenwälder, die Parklandschaften, Flüsschen, Heidegebiete, Kopfweiden: RVR-Mann Wirtz sieht die abwechslungsreichen Landschaften als besonderen Reiz. Der 56-Jährige ist selbst begeisterter Wanderer. Er war u. a. auf dem Eifelsteig unterwegs, hat dort die Unterschiede etwa zwischen Rurstausee und Hohem Venn genossen. „Vielfalt haben wir in unserer Region aber auch zu bieten“, sagt Wirtz. Zudem gibt es eine ganze Reihe touristischer Sehenswürdigkeiten, die an den „Hohe Mark Steig“ angebunden werden – Schloss Raesfeld etwa oder Schloss Lembeck.

Den Anstoß für den „Hohe Mark Steig“ gibt die Regionale im Westmünsterland – ein Bündel von Strukturmaßnahmen für die Region, deren Präsentationsphase in Kürze beginnt (siehe Box). Unter dem Stichwort „Wald-Band“ sind mehr als ein Dutzend Maßnahmen für Grüngebiete und die Wälder zwischen Münsterland und Ruhrgebiet vorgesehen. Des Weiteren soll z. B. auch ein regionaltouristisches Konzept erstellt werden, es soll ein Klimaschutzwald in der Haard entstehen, und im Naturpark Hohe Mark sind Inklusionsangebote geplant – auch mit dem Rollstuhl erreichbare Aussichtsplattformen etwa oder von Blinden erfühlbare Infotafeln. Weiterer Partner ist der Landesbetrieb Wald und Holz.