Bevor wir am nächsten Wochenende überflutet werden mit Wasserständen der Hochrechnungen aus drei Bundesländern tut es doch gut, dass es ab und an noch echte Walsonntage gibt. So wie jetzt in Duisburg, wo ein zugegeben recht lebloser Pottwal am Rheinufer die Blicke der Schaulustigen auf sich zog. Und am Niederrhein bei den dort doch häufig promenierenden Spaziergängern am Strom die Frage aufwarf, ob sie denn als Walbeobachter komplett versagt hatten und es ein Pottwal schaffen konnte, untergetaucht an ihnen vorbei rheinaufwärts zu schwimmen. So wie einst im Mai vor 50 Jahren, als Duisburgs Zoodirektor wie Käpt’n Ahab im Rhein auf Jagd gehen wollte.

Doch dieser Wal besteht nur aus Aluminium und Polyester. Er ist Kunst und mancher regt sich dennoch künstlich auf: Dieser Wal sei undemokratisch und geschmacklos angesichts wahrlich gestrandeter Wale überall.

Nun ist es ja genau das, worauf die belgischen Wal-Künstler es anlegen beim Anlegen ihres Wales, der auch schon in Scheveningen, Antwerpen und London strandete und uns Wal-Entscheidungen vorlegten: Zwar werden die tranigen Tiere heute nicht mehr gejagt, dennoch sind die Wale immer noch bedroht, weil sie dummerweise statt viel gesundem Fisch in unseren Weltmeeren mehr und mehr Plastik fressen. Gut, dass wir alle wal-berechtigt sind...auch bei der Verpackung.