Marl. Ob es Brandstiftung war, muss jetzt geklärt werden: Ein Feuer wütete am Donnerstagmorgen stundenlang in einem zukünftigen Marler Flüchtlingsheim.

In einem zukünftigen Flüchtlingsheim in Marl hat es am Donnerstagmorgen mehr als sechs Stunden lang gebrannt. Vier Löschzüge und rund 50 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Marl-Hamm und der hauptamtlichen Feuerwehr waren im Einsatz. Mittags war der Brand bis auf einige Glutnester gelöscht, Etwa 20 Kollegen seien mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt gewesen, so Einsatzleiter Michael Dolega.. Der Kern des Feuers lag im hinteren Bereich des Gebäudes.

Brandstiftung mögliche Ursache

Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Bereits am Mittwoch war das Gebäude mit fremdenfeindlichen Sprüchen beschmiert worden. Zudem seien am Vortag kleinere Brandspuren entdeckt worden. "Mit schwarzer Sprühfarbe wurde unter anderem ein Hakenkreuz gesprüht, weshalb auch der Staatsschutz Ermittlungen aufnahm. Vor Ort haben wir auch schwarze Brandspuren gefunden, allerdings hat es nicht wirklich gebrannt, sondern nur leicht gekokelt", erklärt Michael Franz, Pressesprecher der Polizei, auf Nachfrage der Redaktion.

Notruf ging um 5.02 Uhr ein

Dass es in dem ehemaligen Vereinsheim der SG Marl direkt neben der Gotheschule brennt, erfuhr die Feuerwehrdienststelle gegen 5.02 Uhr. Die Besatzung eines Rettungswagens aus Dülmen hatte es im Vorbeifahren entdeckt.

Die Hervester Straße war zeitweise großräumig abgesperrt. Der Unterricht in der Goetheschule fand weitestgehend statt. Laut Rektorin Isa Hofemann fielen lediglich die Sport- und die Schwimmstunden aus.

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen zu dem Feuer: "Momentan deutet vieles auf eine fremdenfeindliche Straftat hin. Ich habe eine Ermittlungskommission eingerichtet, in der sich unter anderem erfahrene Beamte für Brandermittlungen und Staatsschutzdelikte befinden." Brandermittler und der Staatschutz hätten mit den Ermittlungen begonnen.

Sicherheitsdienst wird verstärkt

Vor Ort informierten sich auch Bürgermeister Werner Arndt und der Marler Bundestagsabgeordnete Michael Groß (SPD). Der Bürgermeister veranlasste, dass alle Flüchtlingsunterkünfte in Marl auf Wandschmierereien untersucht werden und der Sicherheitsdienst für die Flüchtlingsunterkünfte vorsorglich verstärkt wird. (mit dpa)