Essen. In keinem anderen Zug im Ruhrgebiet wird mehr geklaut als im RE1. Vor allem Pendler im Berufsverkehr und Wochenend-Reisende werden Opfer.

  • Der RE1 ist ist der kriminellste Zug an Rhein und Ruhr
  • Vor allem Pendler im Berufsverkehr und Wochenend-Reisende werden Opfer
  • Auf dem zweiten und dritten Platz folgen die S-Bahn-Linien S1 und S6

Der RE1 ist ist der kriminellste Zug an Rhein und Ruhr: In keiner anderen Linie werden mehr Diebstähle begangen, als in dem Regionalexpress, der zwischen Aachen und Paderborn verkehrt.

Im dritten Quartal 2015 gab es 45 Taschendiebstähle im RE1 allein auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Paderborn, weiß Volker Stall von der Bundespolizei Dortmund: "Ein Schwerpunkt beim Taschendiebstahl ist die Bahn-Achse durch das Ruhrgebiet. Hier fahren täglich viele Pendler zur Arbeit. Oft ist es dann sehr voll, und im Gedränge haben Taschendiebe leichtes Spiel."

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Auch am Wochenende komme es oft zu Diebstählen. "Wenn Feiernde zum Beispiel von der Düsseldorfer Altstadt aus nach Hause fahren, etwas getrunken haben und unaufmerksam sind, sind sie leichtere Opfer." Häufig würden auch Schlafende ausgeraubt.

"Taschendiebe sind höchst mobil"

Ein weiterer möglicher Grund für die vielen Taschendiebe: Der RE1 hält an relativ vielen Bahnhöfen, die Verkehrsknotenpunkte sind. "Taschendiebe sind ja nicht stationär gebunden, sondern sind höchst mobil", so Stall. An den Bahnhöfen der Großstädte könnten sie schnell untertauchen oder umsteigen.

In der Rangliste der Bahnen mit den meisten Taschendiebstählen folgen auf dem zweiten und dritten Platz die S-Bahn-Linien S1 und S6. Im dritten Quartal hat die Bundespolizei 16 beziehungsweise neun Fälle auf den Ruhrgebietsstrecken gezählt. Insgesamt steigt die Zahl der Taschendiebstähle im Ruhrgebiet, im Jahr 2015 gab es in Bahnen und an Bahnhöfen rund 3000 Taschendiebstähle.

An den angezeigten Delikten, die in Zügen begangen werden, haben Taschendiebstähle mit 31 Prozent den größten Anteil, gefolgt vom Schwarzfahren. (pen)