NRW. . Erst Graupelschauer und Sturmböen, dann kältere Polarluft aus Island: Auch das Revier muss sich bald auf leichte Minusgrade einstellen.

Nach einem sehr milden November und Dezember ist der Winter nun endlich angekommen - zumindest im Osten und Norden von Deutschland. Zwar ist es in NRW deutlich kühler geworden, doch die winterlichen Minustemperaturen lassen noch weitestgehend auf sich warten. Das könnte sich aber im Laufe der nächsten Woche ändern: "Mitte nächster Woche erreicht feuchte Polarluft den Westen von Deutschland. Dann kann es auch im Ruhrgebiet zu Nachtfrost kommen. Auf jeden Fall die dicken Jacken auspacken," rät Dennis Dalter vom Wetterdienst Meteogroup.

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Vorher klettern die Temperaturen aber erstmal wieder ein wenig an - und dabei kann es zeitweise sogar richtig ungemütlich werden. "Am Donnerstag ist in NRW mit Graupelschauer zu rechnen, in den Abendstunden kann es auch vereinzelt zu Sturmböen kommen", so Dalter. Bis zum Wochenende habe sich das aber wieder beruhigt. Dann sei mit zweistelligen Plusgraden zu rechnen, die Tiefstwerte würden sich im Revier auf sechs bis sieben Grad einpendeln. "Dazu kommt immer mal wieder Regen, höchstens am Kahlen Asten könnten hin und wieder auch mal ein paar Schneeflocken fallen", erklärt Dalter.

Wintersportbetreiber müssen noch auf Schneekanonen setzen

Etwas winterlicher geht es in den höheren Lagen NRWs zu. Momentan sind die Pisten im Hochsauerland und Siegerland mit einer etwa sieben Zentimeter dünnen Schicht aus Naturschnee bedeckt. Doch für Ski- und Snowboard-Fahrer müssen die Betreiber der Wintersportgebiete weiterhin auf Schneekanonen setzen. Vielleicht könnte sich das im Laufe der kommenden Woche ändern, wenn kalte Luftströme aus Island den Westen erreichen. Aktuell sind zwei von insgesamt 25 Liftanlagen am Skiliftkarussell Winterberg geöffnet.

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NRW ist aber zweigeteilt: Im Norden ist es kalt. In der Nacht zu Dienstag gab es am nördlichen Rand des Landes mehrere Verkehrsunfälle auf spiegelglatten Straßen. In der Nacht war in den Kreisen Minden-Lübbecke und am Nordrand des Kreises Herford sowie in Teilen des Kreises Steinfurt feiner Nieselregen gefallen. Bei Temperaturen leicht unter Null Grad fror das Wasser zu einer gefährlichen Eisdecke, wie die Polizei berichtete. "Die Glätte und die zugefrorenen Scheiben wurden dann für viele am Morgen zum Problem", sagte ein Polizeisprecher im Kreis Minden-Lübbecke. Einige Autos kamen auf eisiger Fahrbahn ins Schlingern oder rutschten in Gräben. Es seien allerdings überwiegend Blechschäden gemeldet worden.

Ruhrgebiet könnte seinen zweiten Winter erleben

Ist dieser Winter rekordverdächtig warm? Dazu kann Wetterexperte Dennis Dalter noch keine genauen Angaben machen - schließlich geht der meteorologische Winter noch bis März. "Fest steht zumindest, dass November und Dezember für den Westen Deutschlands zu mild waren." Der Winter sollte also nicht vorschnell abgeschrieben werden - und ab nächster Woche soll schließlich auch das Ruhrgebiet die Chance auf Schnee bekommen: "Zumindest ist im Laufe der kommenden Woche das Potenzial da", erklärt Dalter.