An Rhein und Ruhr. .

Freie Autobahnen laden dazu ein, aufs Gas zu treten. Mal ist Festtagsstress im Spiel, mal Alkohol, mitunter auch Unachtsamkeit nach der Hektik der Vorweihnachtstage: Alle Jahre wieder kommt es während der Feiertage zu schweren Verkehrsunfällen – so auch dieses Mal. Ganz besonders schlimm war es auf der A4 im Bergischen Land. Bei einer Massenkarambolage an der Raststätte Aggertal verlor eine Frau (51) ihr Leben. 14 weitere Personen wurden verletzt, elf davon schwer.

Ausgerechnet an Heiligabend waren auf der A4 acht Autos nahe Engelskirchen ineinander gekracht. Die Honda-Fahrerin aus Köln verstarb noch an der Unfallstelle. Rettungskräften bot sich ein Bild des Grauens. Mehrere Autos waren völlig deformiert, Trümmerteile lagen in 300 Metern Umkreis verstreut. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Fahrer (22) eines Peugeot mehrere hundert Meter vor der Raststätte in die Mittelplanke geprallt. Laut Zeugen soll der rote Kleinwagen dabei derart beschädigt worden sein, dass dessen Beleuchtung ausfiel – und ein nachfolgendes Auto nach dem anderen in das auf der linken Spur stehende dunkle Unfallfahrzeug rauschte.

Autobahn nach Unfallneun Stunden gesperrt

„Ich habe im Rückspiegel gesehen, wie ein Auto über die Leitplanken in die Luft und zurück in den fließenden Verkehr schleuderte“, berichtete ein Augenzeuge. Für Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten war die A4 neun Stunden gesperrt. Verkehrsexperten der Kölner Polizei nahmen Ermittlungen auf.

Einen tödlichen Unfall gab es auch im Münsterland: In Rheine starb ein 22-Jähriger, als er mit seinem Auto von der Straße abkam und gegen einen Baum fuhr. Und in Stadtlohn (Kreis Borken) wurden sieben Menschen verletzt, als ein 18-Jähriger mit seinem Pkw mit einem Streifenwagen zusammenstieß. Der Polizeiwagen war ohne Blaulicht und Sirene zu einem Einsatz unterwegs gewesen.

Schlimm gekracht hat es auch in der Rhein-Ruhr-Region: Beim Zusammenstoß zweier PKW in Kamp-Lintfort wurde eine 31-jährige Frau aus Alpen schwerstverletzt. Der Unfall hatte sich am zweiten Weihnachtstag ereignet. Und die Polizei Mülheim berichtet von einem rätselhaften Unfall, nicht weit von der Ruhr. Zeugen hatten dort zwei junge Leute aus einem völlig demolierten BMW gezogen, der qualmend auf der Seite lag. Die 18-jährige Beifahrerin musste schwer verletzt in ein Krankenhaus. Der Wagen war gegen zwei Bäume und eine Laterne geprallt, Zeugen zufolge soll es riskante Fahrmanöver gegeben haben.

Bei einem Verkehrsunfall auf der A40 an der Anschlussstelle Mülheim-Dümpten wurden am Sonntagabend vier Menschen verletzt. Nach Angaben der Feuerwehr Mülheim waren drei Pkw in den Unfall verwickelt. Ein Fahrzeug habe Feuer gefangen. Der genaue Unfallhergang ist bislang ungeklärt. Die A40 musste für rund eine Stunde in Fahrtrichtung Duisburg gesperrt werden.

Fünf Verletzte zählte die Polizei auch auf der A44 bei Soest. Ein Mazda-Fahrer aus Essen war dort in die Mittelplanke gefahren. Mehrere auf dem Pkw-Dach festgezurrte Möbelstücke schleuderten auf die Fahrbahn, ein folgender Pkw fuhr in die Unfallstelle. Beide Autos brannten aus. Sachschaden: etwa 50 000 Euro.

Acht Verletzte gab es bei einem Kreuzungsunfall in Viersen. Die Ampel dort hatte Blinklicht gezeigt. Neben zwei nicht unerheblich beschädigten Pkw wurde auch eine Häuserwand in Mitleidenschaft gezogen.