Essen. Mehrere Gewalttaten, darunter eine Attacke mit einer abgebrochenene Bierflasche: Die Bundespolizei hatte am Wochenende einiges zu tun. Ein Überblick.
In der Regionalbahn 50 (Lünen - Dortmund) ist am Sonntagmorgen ein Mann durch einen Stich in den Hals verletzt worden. Der Täter hatte, so berichtet es die Bundespolizei, zuvor lautstark im Zug herum geschrien und sich aggressiv verhalten. Eine sechsköpfige Gruppe von Mitreisenden habe ihn darauf aufgefordert, sich leise zu verhalten. Da warf der 24-Jährige zunächst eine Bierflasche und stach dann einem der Männer einen spitzen Gegenstand in den Hals.
Das 43-jährige Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden. Bevor der Mann im Dortmunder Hauptbahnhof den Zug aus dem Zug flüchtete, bedrohte er die Gruppe noch mit einem abgebrochenen Flaschenhals. Die Polizei konnte ihn festnehmen, gegen ihn wird nun wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
Es war nicht der einzige Einsatz für die Bundespolizei, die in einer Pressemitteilung von einem "Wochenende der Gewalt an den Revierbahnhöfen" schreibt. Ein Überblick:
In einer Abellio-Bahn hatte am Freitagnachmittag ein 38-jähriger Mann zwischen Witten und Wetter einen Zugbegleiter angegriffen und ihm ins Gesicht gespuckt. Auslöser des Streits war nach Polizeiangaben der abgelaufene Fahrausweis des Mannes. Gegen den Täter - einen polizeibekannter Wetteraner - leitete die Bundespolizei ein Verfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung ein.
Freitagnacht der nächste Einsatz, diesmal am Dortmunder Hauptbahnhof: Dort waren ein 16-Jähriger und ein 53-Jähriger am Bahnsteig aneinandergeraten. Laut Zuegenaussagen habe der Teenager telefoniert, worauf der alkoholisierte 53-Jährige ihn aggressiv aufgefordert habe, das Telefonieren einzustellen. Er drohte mit Schlägen. Andere Reisende, die dazwischengingen, habe er mit den Worten "Labert mich nicht voll, sonst schlage ich Euch meine Bierflasche über den Kopf" bedroht. Die Polizei setzte der Bedrohung ein Ende.
Kopfstoß gegen Bahnmitarbeiter in der S6
Sonntagmorgen wurde ein Bahnmitarbeiter von einem Fahrgast in der S6 zwischen Düsseldorf und Essen-Werden verletzt. Der Kontrolleur hatte den 17-jährigen Duisburger aufgefordert, seine Füße vom Sitz zu nehmen. Der Fahrgast weigerte sich und wurde aufgefordert, den Zug zu verlassen. Daraufhin versetzte er dem Bahnmitarbeiter einen Kopfstoß. Polizisten nahmen ihn in Essen-Werden fest und leiteten ein Verfahren ein.
Um 6 Uhr dann der nächste Einsatz in Dortmund: In der S1 zwischen Bochum und Dortmund griffen drei unbekannte Menschen einen 16-jährigen Dortmunder an. Sie brachen ihm die Nase und kugelten ihm die Schulter aus. Er kam in eine Dortmunder Klinik. Die Angreifer entkamen unerkannt. Die Polizei prüft, ob die Videokameras die Auseinandersetzung aufgezeichnet haben. (we)