An Rhein und Ruhr. .
Fahrplanwechsel? Das Wort dürfte bei Bahnpendlern vor allem im westlichen Ruhrgebiet zurzeit eher ein müdes Lächeln auslösen. Für sie wäre es doch schön, wenn die Bahn wenigstens mal wieder den alten Fahrplan fahren könnte nach dem Stellwerksbrand in Mülheim...
Nichtsdestotrotz: Es soll Verbesserungen geben – und das schon vor dem 21. März, an dem das Stellwerk wieder in Betrieb gehen soll. Wenn auf der Strecke alles stabil läuft, können ab dem 13. Dezember auch die Züge der RE-Linie Düsseldorf-Münster und die Intercitys der Linie Hamburg-Köln wieder ihren gewohnten Weg über Essen nehmen.
Demnächst will die Bahn hier einige Züge am Wochenende rund 15 Minuten schneller rollen lassen, zudem entfällt der Aufschlag für den ICE-Sprinter von Köln nach Hamburg. Der Platzhirsch Deutsche Bahn will offenbar dem einzigen privaten Anbieter im Fernverkehr, Hamburg-Köln-Express, Paroli bieten. Der wird ab dem 13. Dezember zwischen Donnerstag und Sonntag nur noch einmal täglich fahren, dafür aber zwei werden zwei dieser vier wöchentlichen Verbindungen von Hamburg über Köln hinaus von und nach Frankfurt verlängern.
Verbesserungen vor allemim Großraum Köln
Im Regionalverkehr wird es vor allem rings um Köln Verbesserungen geben. Hier wird die Kapazität der S-Bahn erweitert. Für Bahnpendler auf der sehr gefragten Verbindung zwischen Düsseldorf und Köln gibt es ab dem 13. Dezember jede Stunde eine dritte Regionalexpress-Verbindung: Die Linie 6a fährt allerdings zweimal über den Rhein: Sie fährt linksrheinisch über Neuss und Dormagen nach Köln Hbf und dann weiter ins rechtsrheinische Deutz und zum Flughafen Köln-Bonn.
Ihren ganzen Charme wird diese Linie erst in einem Jahr ausspielen, wenn die Züge der Linie RE6 von Minden über Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim, Duisburg diesen Weg ohne Umstieg in Düsseldorf fahren werden. Der Schlenker über die linke Rheinseite kostet gerade einmal fünf Minuten Fahrzeit, heißt es – und weil dort weniger Fernzüge in die Quere kommen können, sollen die Züge zudem pünktlicher sein.
Tariflich ist die neue Verbindung in die gleiche Preisklasse eingestuft worden wie die direktere Verbindung über Leverkusen – außer für die rund 3000 Besitzer von Job-Tickets, so der VRR. Auch hier will man aber schnellstmöglich dafür sorgen, dass alle Fahrgäste für den gleichen Preis jeden der künftig drei Züge pro Stunde nutzen dürfen.
Ansonsten wird der Fuhrpark an vielen Stellen bunter: Erstmals geht das britische Unternehmen „National Express“ in NRW an den Start, es ist bereits jetzt zu Probefahrten auf den Linien RE7 (Krefeld-Köln-Wuppertal-Dortmund-Münster-Rheine) und RB48 (Bonn-Köln-Wuppertal) unterwegs.
Noch mehr neue Wagen gibt es im Intercityverkehr ab Februar und März zu bestaunen: Dann kommen erstmals in NRW doppelstöckige Intercitys zum Einsatz. Sie fahren von Köln über Wuppertal nach Leipzig und Dresden und von Köln über Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen ins Emsland. Barrierefreier Einstieg und echten Fernverkehrsstandard verspricht die Bahn – allerdings wird das beliebte Bord-Bistro hier auf einen eingeschränkten Service am Platz verkürzt.