Düsseldorf. Im Sommer hatte das Amtsgericht Düsseldorf einen Einbrecher verurteilt. Jetzt kommt heraus: Er hat einen Zwilling – und der soll's gewesen sein.

Die Aufklärung dieses kuriosen Falls könnte teuer werden: Ein Einbrecher, der im August in Düsseldorf zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, beschuldigt jetzt seinen eineiigen Zwillingsbruder der Tat.

Konsulat bestätigt eineiigen Zwilling offenbar

Der 42-Jährige hatte schon damals vor Gericht seinen Bruder vorgeschoben, bestätigt Gerichtssprecherin Dr. Elisabeth Stöve. Die Richter wiegelten das aber ab, unter anderem wegen Unstimmigkeiten mit dem Ausweis des Mannes. Zweimal habe er sich ausgewiesen – einmal mit dem eigenen Ausweis, einmal offenbar mit dem des Bruders. Dahinter hatte das Gericht aber eine Fälschung vermutet.

Erst jetzt, heißt es in einem Bericht auf RP Online, habe das serbische Konsulat bestätigt: Es gibt einen Zwilling. Das Problem liegt in der DNA der Brüder. Normalerweise reichen wenige Merkmale des DNA-Stranges, um Spuren einer Person eindeutig zuzuordnen – bei eineiigen Zwillingen ist das viel aufwändiger. Die Laboruntersuchung koste 60.000 Euro, heißt es weiter.

Wie entscheidet die Justiz jetzt: Wird der Fall wegen der hohen Kosten eingestellt? Oder zieht das Gericht die Ermittlungen bis zum Ende durch? Erstmal sei das Verfahren ausgesetzt, so Dr. Stöve. Eine Aufhebung sei nicht unwahrscheinlich: Der 42-Jährige habe nämlich noch einen Prozess wegen gemeinschaftlichen Betrugs vor der Brust – und dafür könne die Strafe weit höher ausfallen.