Mülheim. Der Fernverkehr in den Bahnhöfen von Bochum und Essen läuft langsam wieder an. Im Nahverkehr wird es weiter Verspätungen und Zugausfälle geben.

Vier Tage nach dem verheerenden Brand in einem Bahn-Stellwerk in Mülheim an der Ruhr läuft der Fernverkehr in den Bahnhöfen von Bochum und Essen langsam wieder an. Die ICE-Verbindungen nach Berlin seien wieder aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Donnerstagmorgen. Damit sei die wichtigste Bahnverbindung wieder in Betrieb. Es sei jedoch mit erheblichen Verspätungen zu rechnen.

Die Bahn empfiehlt Pendlern und Reisenden sich im Internet rechtzeitig zu informieren und lieber einen früheren Zug zu nehmen. Auch im Nahverkehr im Ruhrgebiet müssen sich Reisende weiter auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen.

Brandexperte begutachtet ausgebranntes Stellwerk

Vier Tage nach dem Feuer in einem Bahn-Stellwerk in Mülheim an der Ruhr wird sich ein Brandsachverständiger am Donnerstag den Unglücksort näher anschauen. Nach Aussage der Deutschen Bahn könne erst danach abgeschätzt werden, wie es mit dem Gebäude weitergeht und was das für die Reisenden und Pendler bedeutet.

Folgende Linien der Bahn in NRW sind betroffen:

  • RE1 fährt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf Verspätungen einstellen.
  • RE2 wird in beiden Richtungen zwischen Gelsenkirchen und Duisburg über Essen-Altenessen (Ersatzhalt) umgeleitet, kein Halt in Mülheim und Essen Hbf. Ab Altenessen besteht die Möglichkeit mit U Bahn 11 und 17 oder Straßenbahn Linie 108 nach Essen Hbf.
  • RE 6 wird in beiden Richtungen umgeleitet und verkehrt zwischen Duisburg und Dortmund. Reisende mit dem Fahrtziel Essen steigen in Essen–Altenessen aus, von hier fahren die U-Bahn-Linien 11 und 17 und die Straßenbahnlinie 108 zum Essener Hauptbahnhof. Wer nach Wattenscheid will, steigt in Gelsenkirchen aus. Von hier fahren die Linien 302 und 389 zum Hauptbahnhof. Wenn es nach Bochum gehen soll, bitte in Herne aussteigen, von hier fährt die U-Bahn-Linie 35 zum Bochumer Hauptbahnhof.
  • RE11 verkehrt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf 15 bis 20 Minuten Verspätung einstellen.
  • S1 fährt im 40-Minuten-Takt auf dem Regelweg. Jede zweite Bahn wird zwischen  Essen Steele und Düsseldorf Unterrath (in beiden Richtungen) ohne Zwischenhalt umgeleitet.
  • S2 verkehrt auf dem Regelweg.
  • S3  entfällt auf dem Abschnitt Essen–Oberhausen. Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Oberhausen Hbf und Essen Hbf sowie zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf
  • Fernverkehr: Die allermeisten IC und ICE werden nach wie vor großräumig umgeleitet - über Gelsenkirchen Hbf, beziehungsweise Wuppertal Hbf.  Die Haltepunkte Bochum Hbf und Essen Hbf entfallen. Ausnahme: Der ICE von Köln nach Berlin fährt laut Bahn ab Donnerstag wieder über Essen und Bochum. Fahrgäste müssen allerdings 15 bis 20 Minuten zusätzlich einplanen.

Wann gibt es Geld zurück?

  • Kunden des Verkehrsverbunds Rhein Ruhr (VRR) haben bei einem sogenannten Barticket (EinzelTicket, 4erTicket, 10erTicket, TagesTicket) Anspruch auf 25 Prozent des Fahrpreises, sollte sich die Bahn zwischen einer und zwei Stunden verspäten. Dauert es noch länger, können sie die Hälfte des Preises zurückbekommen.
  • Bei Zeittickets wird als Entschädigung für eine Verspätung ab 60 Minuten eine Pauschale gezahlt.
  • Bei Zeittickets sollte der Antrag nach Ablauf des Monats eingereicht werden, bei Bartickets können die Anträge sofort abgegeben werden.
  • Außerdem gibt es beim VRR eine sogenannte Mobilitätsgarantie. Haben Bus oder Bahn mehr als 20 Minuten Verspätung, können Passagiere auch ein Taxi nehmen oder in den ICE oder IC/EC umsteigen. Die Kosten übernimmt der VRR, aber es gibt auch dort Höchstwerte. Die Garantie gilt nicht bei Streiks und Unwetter, bei Naturgewalten oder Bombendrohungen, außerdem darf es keine alternative Verkehrsverbindung zur verspäteten Bahn oder dem Bus geben.
  • Bei der Deutschen Bahn kann ein Kunde die Fahrt vor dem eigentlichen Antritt abbrechen, falls mit einer Verspätung von mehr als 60 Minuten gerechnet werden muss. Den vollen Fahrpreis bekommt er dann zurück.

(dpa)