Münster. .

Ein 16 Jahre alter syrischer Flüchtling ist in der Uniklinik Münster an den Folgen einer schweren Pilzvergiftung gestorben. Der Jugendliche war in der vergangenen Woche nach dem Verzehr giftiger Knollenblätterpilze eingeliefert worden. Für den 16-Jährigen fand sich kein passendes Spender-Organ. Er starb an Leberversagen. „Aufgrund der Schwere der Vergiftung war eine Transplantation letztendlich die einzige Chance“, erklärte Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin.

Vier weitere Patienten, darunter die Mutter des Jungen, sind derzeit ebenfalls wegen einer Pilzvergiftung in Behandlung. Drei von ihnen können die Klinik in den nächsten Tagen wieder verlassen. Bei einem vierten Patienten ist die Lage kritisch, hier wird eine Spenderleber gesucht.

Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland und für rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Er wird immer wieder mit Champignons verwechselt. In Hannover und Münster sind in der letzten Woche über 50 Fälle von Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz aufgetreten. Betroffen waren meist Flüchtlinge aus Syrien.