Im Ruhrgebiet. .

Große Waldgebiete wie die Kirchheller Heide in Bottrop und im Kreis Wesel oder der Emscherbruch in Gelsenkirchen gehören dem Regionalverbund Ruhr (RVR). Seit dem Jahr 2001, als der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün die Arbeit aufnahm, haben sich die Waldgebiete des Verbandes durch Ankauf von Flächen um 30% auf rund 13 000 Hektar vergrößert. „Der Freiraum ist gerade in einem Ballungsraum wie dem industriell geprägten Ruhrgebiet ein wertvolles Gut. Das gilt es zu sichern und weiterzuentwickeln“, sagt Jörg Wipf.

Der 64-jährige Forstdirektor hat den Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün seit Beginn geleitet. Am 31. August geht Wipf nun in den Ruhestand. Wichtige Projekte wie etwa das Waldkompetenzzentrum Heidhof in Bottrop oder das Naturforum Bislicher Insel in Xanten sind in den vergangenen 14 Jahren realisiert worden. Halden (der RVR besitzt mittlerweile 36) wurden entwickelt, Rad- und Wanderwege gebaut. Zum 1. September übernimmt Thomas Kämmerling die Leitung des RVR-Forstbetriebs.

Herausforderung Klimawandel

Der Klimawandel ist eine Herausforderung auch für den Wald im Revier. Die RVR-Förster gestalten die Bestände daher Schritt für Schritt um, Ziel: Ein naturnaher und strukturreicher Wald, der flexibler auf Klimaveränderungen reagiert. Pappel- und Nadelholzbestände werden durch Laub- und Mischwälder ersetzt.

Mittlerweile liege der Laubholzanteil in den RVR-Wäldern bei 61%. Eiche, Buche, Ahorn und Rot-Esche bestimmten das Landschaftsbild. Und wenn doch noch Nadelbäume gepflanzt werden, setzen die Verbandsförster auf die Douglasie, die relativ unempfindlich gegen Schadstoffe aus der Luft ist und mit der Sommerhitze besser fertig wird.

Die Bäume im RVR-Gebiet haben im Schnitt ein Alter von 80 Jahren, 11% sind sogar älter als 120 Jahre. Weil die Förster des Eigenbetriebs weniger Holz schlagen (50 000 Festmeter pro Jahr) als nachwächst (etwa 70 000 Festmeter), nimmt der Holzvorrat beständig zu. Daran haben auch die Orkane Kyrill und Ela nichts ändern können. Gut fürs Klima: Nach Schätzungen des RVR speichert der verbandseigene Wald jährlich etwa 63 000 Tonnen des Klima-Gases Kohlendioxid.

„Es ist wichtig, dass allen bewusst ist, dass wir die Natur gratis nutzen, sie gleichzeitig aber auch viel wert ist“, sagt Wipf. Für die Erholung in der Region spielen die Wälder eine zentrale Rolle.