Wie sich das Ruhrgebiet verändert hat

An Rhein und Ruhr. . In der Vogelperspektive übers Revier: Regionalverband Ruhr macht Luftbilder aus neun Jahrzehnten frei zugänglich. Kostenlose Nutzung für private Zwecke

Wahrlich: eine Schatzkiste. Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat sein Archiv aus aktuellen und historischen Luftbildern für jedermann zugänglich gemacht. Fast 50 000 Aufnahmen aus dem gesamten Verbandsgebiet von 1926 bis heute können unter im Internet angeschaut und für private Zwecke genutzt werden. Verbandschefin Karola Geiß-Netthöfel (SPD) schwärmt vom digitalen Fotoalbum: „Die gewaltigen städte- und landschaftsbaulichen Veränderungen werden durch die Fülle an Luftbildern sichtbar“.

Eigentlich dient das Fotomaterial der Stadtplanung. Aber auch Privatleute können die Bilder mit großem Gewinn betrachten und nachvollziehen, wie sich ihre Stadt verändert hat. Beispiel: Duisburg. Sehr genau kann man sehen, wie sich die City mit Brunnenmeile und Lebensretter, Forum und Neuer Mercatorhalle gewandelt hat.

Eindrucksvoll sind auch die Veränderungen mit Ruhrbania in Mülheim. Beim Essener Krupp-Areal kann man die Entwicklung von der Hochphase der Industrialisierung bis heute verfolgen. Und im Kreis Wesel sieht man schön, wie sich die Halden und der Archäologische Park gemacht haben. Und auch das Naturparadies Bislicher Insel hat aus der Luft seinen Reiz.

Zeitreise in Luftbildern

Seit fast neunzig Jahren wird die gesamte Region aus der Luft in Bildern festgehalten. Hier zu sehen das Westviertel in Essen 1926. © RVR

Westviertel in Essen 1952: Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste der Fabrikanlagen demontiert. © RVR

Westviertel in Essen: 1969. Seitdem lagen große Teile der ehemaligen Werksfläche brach. © RVR

Westviertel in Essen: 2009 entsteht der Krupp Park. Erst 2010 siedelte sich das ThyssenKrupp Hauptquartier im Rahmen des Projektes Krupp-Gürtel hier an. © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 1926 © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 1952 © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 1969. Zwischen 1971 und 1974 wurde das Westfalenstadion für die Fußball-WM 1974 errichtet. © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 1990. Das Stadion blieb bis Anfang der 90er Jahre baulich nahezu unverändert. © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 1998. Zwischen 1995 und 1999 wurde eine Umbauphase realisiert. © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 2009. Im Laufe der Jahre wurde weitere Ausbaumaßnahmen durchgeführt. Ziel war es, die bislang offenen Stadionecken zu schließen und damit die Kapazität des Stadions weiter zu erhöhen. © RVR

Stadtbezirk Innenstadt-West in Dortmund: 2014. Im Jahr 2011 wurde auf dem Dach des Stadions eine Photovoltaikanlage errichtet, die über der Nordtribüne die Form des BVB-Logos darstellt. © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 1926 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 1952 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 1969 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 1998 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 2006 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 2009 © RVR

Vom Stahlwerk zum Phoenixsee in Dortmund: 2014 © RVR

Bochum Stahlhausen: 1926. Die Planungen für den Ruhrschnellweg begannen 1926. Zu dieser Zeit war die heutige A 40 im Ruhrgebiet eine verhältnismäßig kleine Straße mit gerade mal einer signalgeregelten Kreuzung in Wattenscheid. © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 1926 © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 1952 © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 1969 © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 1990 © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 1998 © RVR

Von einer Wald- und Wiesenlandschaft zur Halde Hoheward in Herten: 2012 © RVR

Archäologischer Park in Xanten: 1926 © RVR

Archäologischer Park in Xanten: 1952 © RVR

Archäologischer Park in Xanten: 1969 © RVR

Archäologischer Park in Xanten: 2009 © RVR

Archäologischer Park in Xanten: 2011 © RVR

1/46

Alte Aufnahmen für die Nachwelt erhalten

Seit 90 Jahren wird die Region aus der Luft abgelichtet. Der RVR hatte schon seit geraumer Zeit an der Digitalisierung der alten Bilder gearbeitet, um diese für die Nachwelt zu retten. Die neueren Bilder, die jetzt beständig ergänzt werden, sind maßgetreue Ortho-Fotos. Der RVR und seine Kommunen beauftragen dafür in regelmäßigen Abständen einen Flieger, der aus 1500 Metern fotografiert. Das Fotomaterial ist teilweise aktueller als die Bilder, die der Internetkonzern Google ins Netz gestellt hat.

Online lassen sich die Luftbilder wunderbar zoomen – freilich ohne, dass Personen oder Autokennzeichen erkennbar wären. Der eigene Stadtteil oder das Wohnhaus können so aus der Vogelperspektive betrachtet werden. Wer will, kann sich die Bilder daheim kostenlos ausdrucken. Größere Formate können unter geoinfo@rvr-online.de beim RVR bestellt werden, kosten aber (z.B. 40x40cm 30 Euro bunt, 20 Euro schwarz-weiß).