Im Einsatz gegen Menschen haben Beamte in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 22 Mal von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht. 12 Mal schossen die Beamten direkt auf Menschen - aus eigener Notwehr oder aus Nothilfe für andere, wie das Innenministerium in Düsseldorf mitteilt.

Durch die Schüsse kamen zwei Menschen ums Leben: in Goch am Niederrhein wurde Mitte August in einem Park ein Mann erschossen, der mit einem Messer auf Beamte losgegangen war. In Heinsberg starb im Juni ein 75 Jahre alter Mann durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe, nachdem er Polizisten mit einem Messer angegriffen und drei Beamte schwer verletzt hatte. Laut Ministerium wurden im vergangenen Jahr zudem 7 Menschen durch Polizeikugeln verletzt.

Theoretisch müssen Polizisten den Gebrauch der Dienstwaffe androhen und falls möglich einen Warnschuss abfeuern, bevor sie gezielt auf den Körper schießen. Nur selten ist das aber so lehrbuchmäßig möglich, etwa wenn Angreifer plötzlich attackieren.

Allein das Abfeuern eines Warnschusses ist gefährlich. Fast in jeder Umgebung drohen Querschläger, die noch immer tödlich wirken können. Selbst in die Luft geschossen kann eine Kugel aus großer Höhe wieder heruntersausen und dabei gefährlich sein.