Düsseldorf. Die Polizei in NRW hat am Wochenende gezielt Jagd auf rasende Biker gemacht. Bei dem kleinen Blitzermarathon gingen vor allem Autofahrer ins “Netz“.
Die Polizei hat am Wochenende mit gezielten Kontrollen an bekannten Motorradstrecken in NRW mehrere Raser aus dem Verkehr gezogen. Hunderte Einsatzkräfte hatten sich am Wochenende an Kontrollstellen in Eifel, Sauer- und Siegerland postiert, die als Raserschwerpunkte gelten. Die Bilanz: Es wurden Hunderte Verstöße registriert, Fahrverbote ausgesprochen und Anzeigen und Verwarnungen geschrieben.
Im Sauerland für Assen üben
Im Sauerland kontrollierte die Polizei 240 Motorräder. "Tagessieger" sei ein Autofahrer mit Tempo 129 bei erlaubten 50 gewesen. Das reicht für ein Fahrverbot. Das schnellste Motorradfahrer sei mit 98 Stundenkilometern erwischt worden, teilte die Polizei im Märkischen Kreis mit. Insgesamt seien 39 Motorradfahrer zu schnell gewesen. Zwei Fahrer wurden wegen manipulierter Schalldämpfer belangt. Der Spruch des Tages kam von einem Niederländer: "Das Sauerland ist hervorragend zum Üben für die Rennstrecke in Assen."
Auch interessant
Die Aachener Polizei zählte im Eifeler Bereich 470 Verstöße, ebenfalls in der Mehrzahl von Autofahrern begangen. Der schnellste Pkw-Fahrer war mit 123 statt 70 Stundenkilometern unterwegs, mit der Konsequenz Fahrverbot. Eher zahm ging es bei den Motorradfahrern zu. 69 statt 50 wurden hier als Spitzenwert gemessen.
Bereits 34 tote Biker in diesem Jahr
"Zu schnelles Fahren bleibt bei Bikern der Killer Nr. 1", hatte Innenminister Ralf Jäger (SPD) zur Begründung der Aktion gesagt. "Eine kleine Gruppe von Rasern gefährdet sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer." Um sie zu bremsen, setzte die Polizei allein am Samstag mehr als 50 Blitz- und Laser-Geräte sowie Video-Motorräder ein. Auch in Wuppertal waren zahlreiche Beamte beteiligt. In Aachen hieß es am Sonntag bei der Polizei ebenfalls: "Wir sind verstärkt unterwegs."
In diesem Jahr sind laut Innenministerium bereits 34 Motorradfahrer auf NRW-Straßen ums Leben gekommen - doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Daher solle es nicht bei einer einmaligen Blitz-Aktion bleiben, sondern weitere Intensivkontrollen an den kommenden Wochenenden geben. (dpa)