Münster. .
Holzklötze, Betonplatten, eine Mülltonne und sogar eine Sitzbank sollen zwei Männer Ende 2014 von verschiedenen Brücken auf die Autobahn 1 im Münsterland geworfen haben. Es kam zu mehreren Unfällen, verletzt wurde wie durch ein Wunder jedoch niemand. Im Prozess vor dem Schwurgericht Münster beantragte die Staatsanwaltschaft am Freitag gegen die jeweils 25-jährigen Angeklagten acht Jahre Haft wegen versuchten Mordes. „Jedem normal intelligenten Menschen ist klar, dass solche Aktionen tödliche Folgen haben können“, sagte Ankläger Ralf Hinkelmann. „Im Tatzeitraum muss ein ganzes Heer von Schutzengeln über der A1 geschwebt haben.“
In sechs Nächten
Die beiden Angeklagten hatten im Prozess zugegeben, in insgesamt sechs Nächten Gegenstände von Autobahnbrücken geworfen zu haben. Als Motiv hatten sie vor allem Langeweile angegeben.
Ihre Verteidiger gehen jedoch nicht davon aus, dass die beiden Freunde tatsächlich den möglichen Tod der Autofahrer in Kauf genommen haben. Eine Verurteilung wegen versuchten Mordes dürfe daher ihrer Ansicht nach nicht erfolgen. Auch die Strafe müsste mit maximal fünf Jahren Haft deutlich milder ausfallen, hieß es in den Verteidiger-Plädoyers.
Das Gericht kündigte an, das Urteil am kommenden Montag sprechen zu wollen.