Düsseldorf/Duisburg. Dieses Wochenende werden wieder hunderte Menschen für Frieden auf die Straßen gehen. Doch die Ostermärsche sind nicht mehr das, was sie einmal waren.
An der Uranreicherungsanlage in Gronau in Westfalen beginnen am Freitag (11.57 Uhr) die diesjährigen Aktionen der Ostermarschbewegung in NRW. Mehrere Initiativen fordern die Stilllegung der Anlage, in der Uran für die Verwendung in Atomkraftwerken aufgearbeitet wird. Geplant sind eine Kundgebung um "drei vor zwölf" und ein Gang um das Gelände der Firma Urenco.
Am Samstag und den beiden Ostertagen sollen dann an Rhein und Ruhr die traditionellen Ostermärsche für Frieden und Abrüstung stattfinden. Der Auftakt am Samstag in Duisburg wird überschattet von einem Streit. Das Duisburger Friedensforum hat eine Band eingeladen, der linke Organisationen Offenheit nach rechts vorwerfen. Mehrere linke Organisationen haben daher abgesagt.
Vorwürfe gegen EU und NATO
Ebenfalls am Samstag gibt es eine Kundgebung und Demonstration in Düsseldorf, zu denen laut Polizei 350 Teilnehmer angemeldet sind. Vor Jahrzehnten beteiligten sich bundesweit bis zu einer Million Menschen an den Ostermärschen, die sich vor allem gegen die atomare Bewaffnung richteten. Im diesjährigen Aufruf wird der Europäischen Union und der NATO eine "Kriegspolitik" vorgeworfen. Beide Bündnisse setzten "fast ausschließlich auf eine militärische Durchsetzung ihrer Interessen." (dpa)