An Rhein und Ruhr. .
Zehntausende Bahnpendler zwischen Köln, Düsseldorf und Dortmund bekommen neue Züge und mehr Komfort – und der britische Bahn-Konkurrent National Express will dem Platzhirsch DB Regio den Riesenauftrag für den Betrieb des neuen Rhein-Ruhr Express (RRX) abjagen. Der Auftrag wurde aus Wettbewerbsgründen in drei Teilen ausgeschrieben. Auch DB Regio legte bei der Ausschreibung ein Angebot vor (die NRZ berichtete am Samstag).
Das über Jahrzehnte angelegte Mammutprojekt RRX soll ab Ende 2018 schrittweise das Rheinland mit modernen Doppelstockzügen mit Westfalen verbinden – schneller, pünktlicher und komfortabler als bisher. Noch betreibt die Deutsche Bahn sämtliche Linien – die Regionalbahnen RE 1, 4, 5, 6 und 11 – die mit Verbindungen nach Kassel und Koblenz auch Hessen und Rheinland-Pfalz anschließen.
Am Freitag endete die Bewerbungsfrist für die Ausschreibung, am Donnerstag wollen die Verkehrsverbünde den oder die künftigen Betreiber der Linien bekanntgeben. Für 82 nagelneue Großzüge wählten die Verbünde bereits den Technikkonzern Siemens. Die Entscheidung muss aber noch von den politischen Gremien bestätigt werden. Die Kosten für die Züge sollen nach nicht bestätigten Angaben unter 900 Millionen Euro liegen.
Wie viele Bahnkonkurrenten sich um den Auftrag bemühen, ist ein streng gehütetes Geheimnis. National Express ist jedenfalls dabei und hat durchaus Referenzen vorzuweisen. Der erst 2012 gegründete deutsche Ableger des börsennotierten britischen Verkehrskonzerns sorgte zu Jahresbeginn für Schlagzeilen, als er den Zuschlag für den kompletten Nürnberger S-Bahn-Verkehr bekam. Auch in NRW gewann National Express schon zwei Ausschreibungen für die Regionallinien RE 7 (Krefeld-Köln-Rheine) und RB 48 (Wuppertal-Solingen-Bonn). Sie sollen Ende 2015 starten.