An Rhein und Ruhr. .
Innerhalb von acht Minuten sollten Retter nach einem Notruf am Zielort sein. Diese „Hilfsfrist“ nimmt man sich bei der Feuerwehr in Düsseldorf etwa bei Notarzteinsätzen zum Ziel. Etwa zwei Minuten hat dabei der Disponent in der Leitstelle, um die nötige Hilfe auf den Weg zu bringen. Doch wohin genau, ist nicht immer eindeutig. Die Feuerwehr sammelt deshalb Erfahrungen mit einem neuen Hilfsmittel: WhatsApp.
Über 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen mittlerweile die Messenger-App auf ihrem Smartphone, die jedoch auch als Superwanze verrufen ist. Die Apps greifen auf alle eingeschalteten Ortungssysteme eines Smartphones zurück. Die werden im besten Fall zu einer bis auf wenige Meter genauen Positionsangabe verknüpft und per Kurzmitteilung versendet.
In einem Fall führte WhatsApp die Feuerwehr zu einer Frau, die im Kreis Warendorf einen Autounfall hatte und in der Not ihren Sohn in Düsseldorf kontaktierte. Für sie und für einen Maler, der an einem Samstag vor Weihnachten in einem einsamen Bürogebäude in Düsseldorf von der Leiter gestürzt war und nicht wusste, wo genau er war, war Whats App auf dem Smartphone jedenfalls der Retter in der Not. Und bei der Frau in Ostwestfalen wäre eine Handy-Ortung per Funkzelle zu ungenau gewesen, weil das Funkmast-Netz auf dem Land sehr dünn ist.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis bekommt die Feuerwehr-Leitstelle grundsätzlich die Ortungsdaten der Mobilfunkmasten im Notruf mit übertragen, erklärt Sprecher Ingo Niemann. „Die Angaben sind teilweise sehr großzügig, räumlich gesehen.“ Bei einem in einem Wald verunglückten Wanderer habe man jüngst ebenfalls auf WhatsApp zurückgegriffen. Niemann: „Leider war auch dort die Standortangabe sehr ungenau“. Warum? Das mag daran gelegen haben, dass das Smartphone nicht alle Ortungsmöglichkeiten ausspielen konnte, vermuten die Experten.
Tobias Schülpen von der Feuerwehr Düsseldorf sieht die bisherigen Erfahrungen mit WhatsApp eher positiv: „WhatsApp ist schneller als eine Handyortung“ und war bisher sehr genau. Eines allerdings müsse klar sein und bleiben, sagt Schülpen: „Der erste Weg zur Feuerwehr bleibt die Notrufnummer 112.