Dass eine mit Drogen beladene Drohne im Gefängnis bruchlandet (jüngst in Bremen geschehen) – das hat es in Nordrhein-Westfalen noch nicht gegeben. „Aber wir müssen damit rechnen, dass künftig auch bei uns versucht wird, Rauschgift auf diesem Wege in die Haftanstalten zu schmuggeln“, sagt der Ministeriumssprecher. Man sei jedoch gerüstet: Vor jedem Hofgang wird der Hof abgesucht. Die Zellen haben Feinvergitterung, damit niemand durchgreifen und etwas auf der Fenster-Außenseite greifen kann.
Bis dato kommen Drogen meist über Besucher, nach Freigängen oder durch Überwürfe in die Anstalten. „Da wird dann etwa ein Tennisball mit Rauschgift gefüllt und dann über die Mauer geworfen“, so der Ministeriumssprecher. Dass Drogen von Anwälten oder korrupten JVA-Beschäftigten geschmuggelt werden, komme vereinzelt auch vor.
Besucher werden intensiv durchsucht – „wir haben Drogen schon in Windeln von Kleinkindern gefunden, die mit ihrer Mutter die Väter besucht haben“. Meist aber wird in Körperöffnungen geschmuggelt – und so weit geht die Durchsuchung in der Regel nicht: „Dafür brauchen wir einen richterlichen Beschluss.“
Den schwierigen Schmuggel lassen sich die Kriminellen gut bezahlen. Koks & Co. kosten beim Drogenhandel hinter Gittern oft vier- bis fünfmal so viel wie außerhalb von Gefängnismauern. Für das Gramm Cannabis sind schnell 20 Euro fällig, für 0,1 Gramm Kokain oder Heroin 30 Euro.