An Rhein und Ruhr. .

„Chaotisch“ und „fürchterlich“ – einen so stressigen Samstag hatte die Verkehrspolizei in NRW wohl schon lange nicht mehr. Schnee und Eis legten sogar den Düsseldorfer Flughafen lahm. Es gab fast 2000 Verkehrsunfälle – „Schuld“ hatte aber wohl weniger das Tief „Kurt“ – in den meisten Fällen wurde nach Einschätzung der Polizei einfach zu schnell gefahren, oft noch mit Sommerreifen.

Innerhalb von etwa zwei Stunden hatte sich am Samstagmorgen ganz NRW in eine Winterlandschaft verwandelt. Obwohl der Wintereinbruch angesagt war, bereitete er den Autofahrern große Probleme. Nach Angaben der Landesleitstelle der Polizei kam es in NRW zwischen Samstagmorgen um 6.00 Uhr und Sonntagmorgen um 4.00 Uhr zu 1978 witterungsbedingten Verkehrsunfällen. „Das ist schon nicht wenig“, sagte ein Sprecher. Bei den Unfällen wurden 25 Menschen schwer und 120 leicht verletzt. Es entstand ein Schaden von 5,9 Millionen Euro.

Der Düsseldorfer Flughafen war zeitweise lahmgelegt. Zwölf Starts und sechs Landungen wurden gestrichen. Außerdem gab es zahlreiche Verspätungen. Im Laufe des Tages kehrte der Flughafen zum Normalbetrieb zurück. Am Flughafen Köln/Bonn gab es Verspätungen.

Im Bahnverkehr bereitete der Wintereinbruch vor allem Güterzügen Probleme. Dort gab es einige Ausfälle und Verspätungen, weil die Weichen auf den Strecken nicht beheizt waren, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte. Auch zwischen Duisburg und Oberhausen geriet der Bahnverkehr ins Stocken.

Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich am Niederrhein und im Raum Düsseldorf – dort krachte es 44 Mal am Vormittag. Wegen querstehender Lastwagen kam es auf vielen Autobahnen zu Staus. Der längste stand mit 30 Kilometern auf der A57 von Nimwegen in Richtung Krefeld zwischen Goch und Rheinberg.

Ein Polizeisprecher sagte: „Es liegt eindeutig an den Menschen, die zu dumm sind, mit dem Schnee richtig umzugehen.“ In Erftstadt und im Kreis Soest überschlugen sich Wagen auf glatten Straßen, im Oberbergischen Kreis fand sich eine 18-jährige im Straßengraben wieder. In Kamp-Lintfort verlor ein 18 Jahre alter Autofahrer auf glatter Straße die Kontrolle und prallte gegen einen Baum – er wurde schwer verletzt. Vier Menschen wurden verletzt, als im westfälischen Halle ein Mini-Van von der schneeglatten Fahrbahn abkam. Auch im Kreis Borken fuhr ein Mann gegen einen Baum und verletzte sich schwer.

Während im Sauerland Ski- und Rodelfahrer um die Wette fuhren, gab’s in Düsseldorf einen Rodelunfall, bei dem die Rettungskräfte einen geländegängigen Krankenwagen einsetzen mussten. Im bergigen Stadtteil Knittkuhl hatte ein Mann sich den Unterschenkel gebrochen und steckte in einer Senke fest.