Hagen. .
Ein Hagener Video sorgt deutschlandweit für Aufsehen. Und der, der es gefilmt hat, hat dafür mit Schmerzen zahlen müssen: Die Hagener Polizei hat im sozialen Netzwerk Facebook im Internet einen Film verbreitet, den ein 18-jähriger Hagener selbst von seinem Motorrad-Unfall mit einer Helm-Kamera gefilmt hat.
Nach einer kilometerlangen Fahrt, auf der er einen Verkehrsverstoß nach dem anderen begeht, wird er schließlich mit viel zu schnellem Tempo spektakulär von einer Bodenschwelle zu Fall gebracht. Eine rote Ampel hatte er bis dahin unter anderem überfahren, war in der geschlossenen Ortschaft 90 Stundenkilometer schnell gefahren und in einer Baustelle bei einer Tempo-30-Begrenzung 120 km/h. Schwere, aber zu seinem großem Glück keine lebensgefährlichen Verletzungen waren die Folge.
Rund 400 000 Menschen haben das Video der Polizei bei Facebook gesehen, 7000 Mal ist es geteilt, also anderen Facebook-Mitglieder empfohlen worden. Und 7500 Kommentare sind unter dem Beitrag zu finden. Viele sind nicht schmeichelhaft für den 18-Jährigen. Aber er selbst hatte schon kurz nach dem Unfall zugestimmt, dass die Polizei das Video im Zuge von Unfall-Präventionsmaßnahmen einsetzen darf.
Der junge Hagener, der zum Zeitpunkt des Unfalls am 27. August erst kurz seinen Führerschein hatte, will selbst nichts mehr zu dem Unfall und seinem damaligen Verhalten sagen. Entscheidend für die Veröffentlichung sei gewesen, dass der 18-Jährige inzwischen wieder wohlauf sei. „Wenn das nicht der Fall gewesen oder der Unfall gar tödlich verlaufen wäre, hätten wir das nicht gemacht. Und in der Abwägung haben wir gesagt, dass der Nutzen durch die Abschreckungswirkung größer ist.“