Berlin. Frauen posten im Netz immer öfter ihre Alleingeburt. Damit ignorieren sie einen der wichtigsten medizinischen Fortschritte – was für ein Wahnsinn!
Eine Geburt ohne ärztliche Hilfe oder Hebamme – auf den sozialen Medien ist das seit einigen Jahren Trend. Frauen verzichten darauf, ihr Kind im Krankenhaus oder betreut zu Hause auf die Welt zu bringen. Stattdessen gehen sie an den Strand oder in den Wald, zurück in die Natur. Alles wie im Mittelalter. Das soll besonders selbstbestimmt sein.
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Dass eine Alleingeburt auch tödlich enden kann, wird auf den sozialen Medien kaum thematisiert. Stattdessen machen sich viele Schwangere vor allem Sorgen, dass ihre Wünsche im getakteten Klinik-Ablauf nicht gehört werden oder dass es zu schnell zu einem Kaiserschnitt kommt. Sind die Ängste berechtigt? Sicherlich. Ärztinnen und Ärzte müssen die Sorgen der Frauen ernst nehmen. Dafür braucht die Geburtshilfe auch mehr Finanzierung und mehr Personal.

Trotzdem: Wer sich bewusst für eine „Alleingeburt“ entscheidet und jede Experten-Hilfe ablehnt, der ignoriert, wie fortschrittlich und wie sicher die Geburtshilfe in Deutschland mittlerweile ist. Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist die Sterblichkeit von Müttern und Säuglingen seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland drastisch gesunken: Starben damals noch hunderte Mütter pro 100.000 Geburten und jedes vierte Neugeborene, überleben heute fast alle Mütter die Geburt und 997 von 1.000 Babys ihr erstes Lebensjahr. Der Grund: die bessere medizinische Versorgung.
Während eine Geburt laut UNICEF für Frauen in Subsahara-Afrika 50 Mal gefährlicher ist als in Industrieländern, boykottieren Frauen im Luxusstandort Deutschland das kostenlose und moderne Gesundheitssystem. Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch vermessen.
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