Berlin. Ab November reicht ein Gespräch, um den Geschlechtseintrag zu ändern – und der Ausweis kommt per Post. Alle Neuerungen im Überblick.
Im November kommt Bewegung in den Verbraucheralltag: Ein neues Gesetz ermöglicht die unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags, der Personalausweis kommt – gegen höhere Gebühren – direkt in den Briefkasten und Bankangestellte können sich über ein sattes Gehaltsplus freuen. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.
Änderung des Geschlechtseintrags wird einfacher
Das seit über 40 Jahren geltende Transsexuellengesetz stellte Menschen, die ihr Geschlecht im Pass ändern wollten, vor hohe Hürden: Zwei teure psychiatrische Gutachten, intime Gespräche und ein Gerichtsbeschluss waren nötig. Diese aufwändigen Schritte werden nun durch das neue Selbstbestimmungsgesetz ersetzt, das das Bundesverfassungsgericht zuvor als dringend reformbedürftig eingestuft hatte.
Das neue Gesetz soll es intersexuellen, transgeschlechtlichen und nicht-binären Erwachsenen ermöglichen, ihren Geschlechtseintrag durch eine einfache Erklärung gegenüber dem Standesamt zu ändern. Das Gesetz tritt am 1. November in Kraft, Betroffene konnten sich aber bereits seit dem 1. August bei den Standesämtern melden. Bis Ende August haben bundesweit bereits rund 15.000 Menschen davon Gebrauch gemacht. Die Bundesregierung hatte in ihrem Gesetzentwurf mit rund 4.000 Fällen pro Jahr gerechnet.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Tagesgeld
1. Was ist Tagesgeld?
Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.
2. Was bedeutet Einlagensicherung?
Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.
3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?
Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.
Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.
4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?
Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:
- Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
- Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
- Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
- Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
- Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
- Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
- Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.
5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?
Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.
Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:
- Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
- Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
- Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
- Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.
Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.
Personalausweis bald per Post: Ab Mai 2025 wird der Behördengang überflüssig
Ab dem 1. November 2024 wird es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland außerdem einfacher, ihren Personalausweis zu erhalten: Hoheitliche Dokumente wie der Personalausweis können dann auf Wunsch per Post zugestellt werden. Zwar dauert die Umsetzung noch einige Monate, doch ab Mai 2025 will das Bundesinnenministerium die Dokumente von der Bundesdruckerei direkt an die Empfänger schicken lassen. Der Komfort hat allerdings seinen Preis: Die Gebühren für Antragsteller ab 24 Jahren steigen von 37 auf 52 Euro, jüngere zahlen künftig 37,80 Euro statt bisher 22,80 Euro. Grund ist eine Versandgebühr von 15 Euro, die der Bund erhebt.
Außerdem wird der PIN-Brief für die Online-Ausweisfunktion künftig direkt bei der Beantragung des Personalausweises im Einwohnermeldeamt ausgehändigt und muss nicht mehr separat per Post verschickt werden. Mit dieser Funktion, die auf allen seit Juli 2017 ausgestellten Personalausweisen verfügbar ist, können sich alle Bundesbürger im Internet oder an Bürgerterminals ausweisen – zum Beispiel für die Nutzung digitaler Behördendienste und Online-Verwaltungsverfahren.
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Neue Wirtschafts-Identifikationsnummer vereinfacht Behördengänge für Unternehmen
Ab November erhalten wirtschaftlich tätige Personen und Unternehmen zusätzlich zur Steueridentifikationsnummer eine Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.). Diese Nummer soll langfristig als zentrales Identifikationsmerkmal weitere Nummern ersetzen, um die Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden zu vereinfachen und steuerliche Prozesse zu automatisieren.
Die Zuteilung erfolgt automatisch ohne Antrag durch das Bundeszentralamt für Steuern – entweder durch öffentliche Bekanntmachung oder über das ELSTER-Konto. Wer bis Ende November noch keine W-IdNr. erhalten hat, muss sich keine Sorgen machen: Die Nutzung ist vorerst nicht verpflichtend und die Vergabe wird laut Finanzministerium schrittweise bis 2026 abgeschlossen.
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Drohnen im Einsatz für den Tierschutz: Neue Regeln schützen Wildtiere beim Mähen
Rehkitze und andere Tiere suchen oft Schutz im hohen Gras. Immer wieder werden sie dabei von Mähmaschinen verletzt oder getötet – weil sie oft übersehen werden und weil sie nicht flüchten. Einige Landwirte suchen deshalb ihre Felder vor dem Mähen mit Drohnen nach Wildtieren ab, an denen Wärmebildkameras befestigt sind. Nach EU-Recht mussten mit Kameras ausgestattete Drohnen bisher jedoch einen Mindestabstand von 150 Metern zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten einhalten.
Für Landwirte in Deutschland gab es bereits seit März eine befristete Ausnahmeregelung des Bundesministeriums für Digitales. Diese soll ab dem 20. November dauerhaft gelten – dann gilt nur noch ein Mindestabstand von zehn Metern.
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Änderung im November: Bank-Angestellte bekommen mehr Geld
Die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken können sich über deutlich mehr Geld freuen. Ab November steigen ihre Gehälter in drei Stufen um insgesamt 11,5 Prozent, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. In der ersten Stufe gibt es sechs Prozent mehr Geld, was laut Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck angesichts der hohen Inflation der vergangenen Jahre eine spürbare Entlastung bringen soll.
Zum 1. November 2025 folgt eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent und zum 1. November 2026 steigen die Einkommen nochmals um 2,7 Prozent. Der neue Tarifvertrag, der bis Januar 2027 gilt, umfasst 63 Institute, darunter die Landes- und Förderbanken des Bundes und der Länder.