Berlin. Beim Kauf von Masken, Impfdosen oder Medikamenten: In der Pandemie hat die Politik schlecht gewirtschaftet. Das kommt uns teuer zu stehen.

Die Corona-Pandemie kann mit Fug und Recht als extreme Krise bezeichnet werden. Und extreme Krisen erfordern besondere Handlungen. Politik und Verwaltung mussten viel und schnell entscheiden. Dabei passieren Fehler, das ist nachvollziehbar. Aber wie die Politik dabei mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler umgegangen ist, ist aus heutiger Sicht abenteuerlich.

Nach Angaben des Bundesrechnungshofs hat allein das Bundesgesundheitsministerium von 2020 bis 2023 mehr als 100 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgegeben. Und viel davon ist aus dem Fenster geworfen worden.

Kai Wiedermann, Redakteur im Ressort Ratgeber/Wissen
Kai Wiedermann, Redakteur im Ressort Ratgeber/Wissen © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Corona-Krise: Mehr Geld ausgegeben als zum Schutz nötig

Nach dem Motto „Viel hilft viel“ wurden Masken, Impfdosen, Intensivbetten oder auch Medikamente bestellt, als gäbe es nach der Pandemie kein Morgen. So wurde jetzt bekannt, dass ein Großteil des vom Bund bestellten Hoffnungs-Medikaments Paxlovid abgelaufen ist und nicht mehr eingesetzt werden kann. Der Schaden geht allein hier in die Millionen. In sehr vielen Bereichen hat die Bundesregierung nach Ansicht des Bundesrechnungshofs mehr Geld ausgegeben, als zum Schutz der Bevölkerung nötig gewesen wäre. Sie hat, egal ob Schwarz-Rot oder Ampel, in der Krise schlecht gewirtschaftet.

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„Wir werden einander viel verzeihen müssen“, hat Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über die Zeit nach der Pandemie gemutmaßt. Er hat mit dieser Aussage sogar sein Buch überschrieben. Recht hatte er. Und doch sollten sich weder er noch sein Nachfolger Karl Lauterbach oder die Kolleginnen und Kollegen in den Ministerien darauf ausruhen.

Sie müssen die Verantwortung übernehmen und die Lehren für die Zukunft ziehen. Extreme Krisen brauchen nämlich nicht nur besonderes Handeln, sondern auch Weitsicht. Und die Kraft, auch harsche Kritik an vermeintlicher Tatenlosigkeit auszuhalten. Denn das Geld, das damals verschleudert worden ist, fehlt jetzt. Auch daraus könnte eine Krise erwachsen.