Berlin. Unsere Haut braucht als das größte menschliche Organ besondere Pflege. Wer eine bestimmte Gemüseart isst, hilft seiner Haut massiv.

Wenn das die Beauty-Industrie hört... Forscher der Samford University im US-Bundesstaat Alabama haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass man für die perfekte Hautpflege nicht unbedingt teure Cremes und Salben braucht, sondern einfach nur regelmäßig eine bestimmte Gemüseart zu sich nehmen sollte. Den Wissenschaftlern zufolge handelt es sich dabei um Babymöhren.

Die Erkenntnisse wurden im Rahmen der jährlichen Konferenz der American Society for Nutrition (zu Deutsch: Amerikanische Gesellschaft für Ernährung) vorgestellt.

Studie zeigt: Babymöhren erhöhen Anteil von Carotinoide

Für die Studie wurden 60 junge Erwachsene gebeten, über einen Zeitraum von vier Wochen regelmäßig verschiedene Obst- oder Gemüsesorten zu sich zu nehmen. Die Studienteilnehmer wurden dazu in vier Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe aß täglich ein paar Apfelstückchen, eine andere nahm stattdessen 100 Gramm Babymöhren zu sich. Die dritte Gruppe erhielt eine Kombination aus Baby-Karotten und einem Nahrungsergänzungsmittel (Carotinoide in Tablettenform), die vierte Gruppe „nur“ das Nahrungsergänzungsmittel.

Im Anschluss maßen die Forscher, wie sich der Anteil der Carotinoide in der Haut der Studienteilnehmer verändert hatte. Zu diesen Carotinoiden zählt auch das sogenannten Beta-Carotin, das verstärkt in Baby-Möhren zu finden ist und den Körper bei der Bildung von Vitamin A unterstützt.

Und dieses Vitamin ist für die Haut ein echter Booster: Laut der Deutschen Gesellschaft für Hautgesundheit e.V. sorgt Vitamin A für eine geringere Faltentiefe, regt zur Wundheilung an und festigt das Bindegewebe. Zusätzlich wird die Zellerneuerung unterstützt. Einfach ausgedrückt: Die Haut wird glatter, straffer und „gesünder“. Studien zufolge werden außerdem das Immunsystem sowie das Sehvermögen gestärkt.

Im Verlauf der Studie kamen die Forscher letztlich zu dem Schluss, dass die beiden Gruppen, die Babymöhren zu sich genommen hatten, die Carotinoid-Konzentration in ihrer Haut deutlich erhöhten:

  • Die „reine“ Baby-Möhren-Gruppe konnte sich über eine Steigerung von 10 Prozent freuen.
  • Die Gruppe, die zusätzlich zu den Möhren noch ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel zu sich nahm, steigerte das Carotinoid-Niveau sogar um 21,6 Prozent.

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Aber: Das Nahrungsergänzungsmittel allein hatte KEINE verbessernde Wirkung. Warum das so ist, ist derzeit noch unklar. Den Forschern zufolge könnte es aber sein, dass bestimmte Wirkstoffe in den Babykarotten die Aufnahme von Carotinoiden begünstigten.

Gesunde Ernährung kann ein echter Booster für die eigene Haut sein.
Gesunde Ernährung kann ein echter Booster für die eigene Haut sein. © iStock | SolStock

Die Babymöhren gehen also als „Gewinner“ der Studie hervor. Vorteil: Babymöhren sind vergleichsweise günstig, ein Kilo kriegt man mit etwas Glück bereits für zwei Euro.

Carotinoide: Darum sind sie so gesund

Die Carotine sind antioxidativ. Das heißt: Sie schützen den Körper vor sogenannten freien Radikalen, die unsere Zellen beschädigen können. Sie sind somit ein natürlicher Schutzschild für Körper und Haut gegen alle möglichen Krankheiten, etwa bei Herz-Kreislauf-Problemen.

Doch nicht nur Baby-Möhren stecken voller Carotinoide, auch andere „gelbe“ und „orangefarbene“ Lebensmittel wie Aprikosen, Tomaten, Paprika oder Grapefruit.

Doch wie viele Babymöhren sollte man zu sich nehmen, wenn man vollständig auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten möchte? Mary Harper Simmons, Hauptautorin der Studie, schrieb in einem Statement: „Bisherige Studien haben gezeigt, dass die Konzentration von Haut-Carotinen durch die Einnahme von drei Obst-und-Gemüse-Mahlzeiten pro Woche deutlich erhöht werden können – und das bereits über einen Zeitraum von drei Wochen.“ Eine Portion von je 100 Gramm Gemüse oder Obst sollte dabei ausreichend sein.

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Einschränkungen der Ernährungs-Studie

Da an der Studie nur 60 Personen teilnahmen, die eher jünger waren, lässt sich aus den Erkenntnissen der US-Forscher nicht zwingend ein Rückschluss auf alle Altersgruppen ziehen. In weiteren Studien soll das aber für eine breitere Zielgruppe nachgebessert werden.