Berlin. Die Infektionszahlen bei Masern sind in Europa drastisch gestiegen. Woran das liegt und welche Maßnahmen dringend notwendig sind.
Es sind beunruhigende Zahlen: Mehr als 56.600 Maserninfektion und vier Todesfälle wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres in der WHO-Region Europa, zu der auch Zentralasien gehört, gemeldet. Diese Zahlen gab die Regionaldirektion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag bekannt. Damit wurden bereits in einem Quartal fast so viele Infektionen registriert wie im gesamten vergangenen Jahr – nur 5.000 Fälle weniger. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist das einen Anstieg um das 60-Fache und sei „ein klares Zeichen für einen Zusammenbruch des Impfschutzes“, so Regina De Dominicis, Regionaldirektorin vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef).
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Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die schneller übertragen wird als zum Beispiel eine Grippe. Zu den typischen Symptomen gehören Fieber und ein roter Hautausschlag. Die Krankheit kann jedoch auch zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung führen. „Schon ein einziger Masernfall sollte ein dringender Aufruf zum Handeln sein“, sagte Hans Kluge, Regionaldirektor der WHO, daher. Obwohl die Masern typischerweise als Kinderkrankheit bezeichnet werden, können sich auch ungeimpfte Erwachsene damit infizieren.
Drastischer Anstieg bei Masern: Länder sollten unverzüglich Maßnahmen ergreifen
Ein wesentlicher Grund für die steigenden Infektionszahlen ist die rückläufige Impfquote. Um Masern auszurotten, ist eine vollständige Impfung von mindestens 95 Prozent der Bevölkerung erforderlich. Die weltweite Impfquote ist jedoch auf 83 Prozent gesunken, unter anderem aufgrund verpasster Impfungen während der Corona-Pandemie, so die WHO. Kluge fordert daher alle Länder eindringlich dazu auf, „unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, gefährdete Menschen zu impfen, Immunitätslücken zu schließen und so zu verhindern, dass sich das Virus in einer Gemeinschaft festsetzt.“ Auch Länder, in denen es derzeit keine Masernfälle oder -ausbrüche gibt, sollten laut WHO proaktiv planen und sich auf eine solche Einschleppung vorbereiten, um eine Ausbreitung des Virus innerhalb und außerhalb des Landes zu verhindern.
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