Was Sie diese Woche nicht im Rückspiegel lesen: Das Alle-Jahre-Wieder-Märchen vom drohenden Winterreifen-Mangel und die Lohndumping-Methoden der Heuschrecken-Eigentümer an deutschen Raststätten. Dafür: Die Deutsche Bahn geht sich selbst ins Netz.

Wissen wir ja alle: Die Deutsche Bahn ist seit 175 Jahren ein modernes Unternehmen. So modern, dass sie noch bis Sonntag preisgünstige sogenannte „Chef-Tickets“ über Facebook vertreibt. In der modernen sozialen Netzwerkwelt hielten sich die 36 984 Facebookfreude der Bahn nur leider nicht an den Fahrplan und nutzten die Billigticketseite zur bitterbösen Abrechnung mit der DB. So wurde der Zug mit der höchsten Verspätung gesucht (ICE Münster, Köln, München = 150 Minuten). Dem Vernehmen wird die Bahn ihr Facebook-Marketing bis auf Weiteres ins Ausbesserungswerk verbringen.

Dafür twittert das moderne Unternehmen jetzt auch unter dem Account deutschebahn. Sogar mit Humor und Selbstironie, wer hätte das gedacht. Mit Verspätung merkt man dann: Der deutschebahn-Twitter ist eine Satireveranstaltung im Internet. Das moderne Unternehmen hatte vergessen, sich den eigenen Namen zu sichern.