Düsseldorf. Jedes Jahr versäumen Patienten 6,5 Millionen Arzttermine. Das beklagt der Deutsche Ärztetag in Düsseldorf - und fordert Konsequenzen: Wer einen Termin unentschuldigt schwänzt, solle dem Arzt eine Ausfallentschädigung zahlen. Als Gegenleistung für die geplante gesetzliche Termingarantie.
Die Ärzte fordern Ausfallentschädigungen für Termine, die von den Patienten geschwänzt werden. Das beschloss der Deutsche Ärztetag am Mittwoch in Düsseldorf im Gegenzug für die geplante gesetzliche Termingarantie. In jedem Quartal würden bundesweit mehr als 6,5 Millionen Termine von Patienten nicht wahrgenommen. Dies verursache nicht nur volkswirtschaftliche Kosten, sondern verschärfe auch die Terminenge in Praxen.
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sagte: "Wenn die Patienten Garantien von ihren Ärzten bekommen, muss es im Gegenzug auch eine Garantie für die Einhaltung dieses Privilegs geben." Vorstellbar sei zum Beispiel, die Krankenkassen zur Kasse zu bitten, wenn Patienten Termine sausen ließen. Denn hilfreicher als ein Anruf des Arztes sei oft der Anruf der Krankenkasse beim Patienten.
Die von der schwarz-roten Koalition geplanten Servicestellen zur Vermittlung von Facharztterminen binnen vier Wochen lehnen die Ärzte ab. Einen Gesetzentwurf dafür gibt es allerdings noch nicht. (dpa)