Berlin. Jedes Jahr warten viele Patienten auf ein neues Organ. Doch bei der Vergabe von Organen müsse es gerecht zugehen und für jeden Empfänger gleiche Regeln gelten, sagt Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Diese sieht Gesundheitsminister Hermann Gröhe in der Pflicht um Aufklärung.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert mehr Transparenz bei Organtransplantationen. Die zentrale Frage sei, ob es bei der Verteilung der Organe gerecht zugehe, sagte ihr Vorstand Eugen Brysch den "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag).
"Die Bevölkerung will sicher sein, dass die Regeln für die Organspende für alle Empfänger gleich sind." Dazu müsse auch klar geregelt werden, an welche Gerichte sich Schwerstkranke wenden können, wenn sie eine Arztentscheidung überprüfen lassen wollen. Derzeit würden sich Verwaltungs-, Sozial- und Landgerichte gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben.
Fünf Prozent an Patienten außerhalb des Eurotranspant-Gebietes
Brysch forderte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf zu klären, in welchem Umfang Ausländer in Deutschland Organe erhalten. Dem Bericht zufolge will Eurotransplant die Regel aufgeben, dass fünf Prozent der Spenderorgane an Patienten gehen können, die nicht im Eurotransplant-Gebiet wohnen.
Dazu gehören neben Deutschland auch die Benelux-Länder, Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien. Brysch kritisierte, jetzt könne jedes Transplantationszentrum machen, was es wolle. "Und es geht um viel Geld. Denn diese ausländischen Patienten sind Privatzahler. Hier muss schnell eine staatliche Lösung her."