Düsseldorf. Auf Gefahren beim Kaiserschnitt und mögliche Alternativen weisen nur wenige Krankenhäuser hin. Deswegen sollten sich werdende Eltern schon bei der Suche nach einer Entbindungs-Klinik über deren Umgang mit dem Thema informieren. Oft werden Schwangere erst aufgeklärt, wenn sie schon in einem Krankenhaus angemeldet sind.
Werdende Eltern sollten sich schon bei der Suche nach einer Entbindungsklinik über deren Umgang mit dem Thema Kaiserschnitt informieren. Ein nützlicher Anhaltspunkt ist die Rate der per Operation geborenen Kinder. Sie kann von Krankenhaus zu Krankenhaus stark schwanken. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin.
Die Zahl der Kaiserschnitte habe sich in den vergangenen 20 Jahren zwar verdoppelt. Allerdings wendeten nicht alle Kliniken diese Geburtstechnik gleichermaßen und nicht immer nur in begründeten Notfällen an. Die Informationssuche gestalte sich für werdende Eltern oft schwierig, kritisieren die Verbraucherschützer, die 44 Kliniken in NRW dazu befragt haben. Nur wenige Geburtsstationen klären frühzeitig über Gefahren bei einem Kaiserschnitt und mögliche Alternativen auf.
Viele Frauen müssen sich ohne ausreichendes Wissen entscheiden
Meist werde eine Schwangere erst informiert, wenn sie sich in einer Klinik angemeldet hat oder aufgenommen worden ist, und häufig auch erst, wenn erkennbar ist, dass eine natürliche Geburt Probleme bereiten könnte.
Das habe zur Folge, dass eine Frau sich oft nicht eigenständig für oder gegen eine operative Geburt entscheiden kann. Häufig falle die Entscheidung ohne ausreichendes Wissen erst kurz vor oder während des Geburtsprozesses. Werdende Eltern müssten über Schmerzen nach der OP, Probleme bei späteren Schwangerschaften und mögliche seelische Belastungen informiert werden. (dpa/tmn)