München. Krebsdiagnosen sind für Mütter besonders schlimm. Deshalb versuchen Eltern anfangs, ihren Kinder nichts zu erzählen. Der Berufsverband der Frauenärzte rät aber, dass darüber gesprochen werden sollte, da das Schweigen eine sehr schwere Last für gesamte Familie werden kann.
Eine Krebsdiagnose ist besonders für Frauen mit Kindern schlimm. Die erste Reaktion der Eltern ist dann meist, den Kindern erst einmal nichts zu sagen. Doch Sohn oder Tochter merken laut Frauenarzt Christian Albring meist sehr schnell, dass sich etwas verändert. "Sie brauchen - angepasst an ihr Alter - sehr dringend den Austausch mit den Eltern und auch mit anderen Familienangehörigen in aller Offenheit", so der Experte vom Berufsverband der Frauenärzte. Werde über die Krankheit und die unsichere Zukunft nicht gesprochen, könne das Schweigen für die ganze Familie eine bedrückende Last werden.
Die Frage "Mama, musst du sterben?" sei deshalb keine besonders schlimme Frage, sondern ein gutes Zeichen dafür, dass das Kind genug Vertrauen hat, seine Ängste zu formulieren. Auch wenn Eltern auf diese Frage oft keine Antwort haben, sei es wichtig den Kindern ein paar Botschaften zu vermitteln: Dass es in Ordnung ist, trotzdem zu lachen, sich mit Freunden zu treffen und Hobbys zu pflegen. Dass es in Ordnung ist, in der Schule nicht so aufmerksam zu sein. Dass es normal ist, wenn die Noten schlechter werden. (dpa)