Essen. Spanien hat Ölbohrungen vor den Inseln Fuerteventura und Lanzarote genehmigt und gefährdet damit etwas, das so lange so gut funktioniert hat - den Tourismus auf den Urlaubsinseln. Sollte sich bei den Bohrungen ein ähnliches Unglück wie im Golf von Mexiko ereignen, wären die Inseln am Ende.
„Zwei Dinge sind unendlich“, hat Albert Einstein gesagt: das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum war sich das Physikgenie aber nicht sicher.
Bei den jetzt von Spanien genehmigten Ölbohrungen vor Fuerteventura und Lanzarote ist man geneigt, Einstein recht zu geben.
Denn es ist dumm, für einen Förderzeitraum von 25 Jahren und wegen ein paar Erdölmilliarden etwas zu riskieren, dass solange funktionieren wird, wie die Sonne am Himmel scheint und es Deutsche gibt – den Tourismus. Er bildet erfolgreich die Lebensgrundlage von Hunderttausenden Menschen auf den Kanaren. Die Gewinne der Ölfelder fließen dagegen in die Taschen internationaler Konzerne. Auch RWE ist beteiligt.
Das Risiko trägt allein eines der schönsten Reiseziele. Sorgen sind mehr als berechtigt. Im Golf von Mexiko konnte das Bohrloch der „Deepwater Horizon“ erst nach vier Monaten versiegelt werden. Die Bohrtiefe lag bei 1500 Metern. Die Fördertiefe vor den Kanaren geht bis auf 6900 Meter.