Menlo Park. Welche Status-Einträge werden Facebook-Nutzern besonders prominent angezeigt - und warum? Bisher war das Geheimnis der Betreiber des Sozialen Netzwerks. Jetzt haben die Facebook-Macher ihrem Nachrichtenstrom einmal mehr überarbeitet. Und verraten, nach welchen Kriterien Updates platziert werden.
Das soziale Netzwerk Facebook hat den zentralen Nachrichtenstrom für seine Nutzer überarbeitet. Die Meldungen, die Mitglieder nach dem Anmelden bei Facebook sehen, werden neu gewichtet, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Häufiger sollen nun ältere Geschichten - also etwa Statusaktualisierungen, Fotos oder Links - wichtiger Freunde angezeigt werden.
"Wir wollten sichergehen, dass die Menschen keine wichtigen Geschichten verpassen, die es zuvor zwar nicht an die Spitze geschafft hatten, aber direkt darunter standen", sagte Facebook-Ingenieur Lars Backstrom. "Statt nur die neuesten Geschichten anzuzeigen, zeigen wir alle Geschichten, die neu für Dich sind, selbst wenn sie nicht die frischesten sind."
"Gefällt mir"-Klicks als Signale für den Facebook-Algorithmus
Backstrom sagte, insgesamt existierten rund 30.000 unterschiedliche Signale im Algorithmus für den Nachrichtenstrom, die unterschiedlich gewichtet werden. Dazu gehört unter anderem, wie stark ein Nutzer mit bestimmten Freunden interagiert - etwa durch das Klicken des "Gefällt mir"-Knopfes, durch das Teilen und Kommentieren von Geschichten.
Neu ist jetzt zum Beispiel, dass Geschichten von Freunden höher eingestuft werden, mit denen ein Nutzer erst kürzlich in Kontakt war. Von durchschnittlich etwa 1500 möglichen Geschichten würden den Nutzern durch den Algorithmus die wichtigsten 300 angezeigt, erklärte Facebook.
Facebook will Updates besser kommunizieren
Bisher hatte Facebook über seine mathematische Sortier-Formel wenig verraten. Nun will Facebook Nutzern und Werbekunden zumindest einige Einblicke in seinen Algorithmus geben. Dazu sollen Änderungen an der Formel erklärt werden. "Wir haben von unseren Nutzern und Seitenbetreiber gehört, dass wir diese Updates besser kommunizieren müssen", heißt es in dem ersten derartigen Bericht, der am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Besonders Betreiber von Fanseiten hatten Facebook in der Vergangenheit für überraschende Änderungen am Sortierungsmechanismus kritisiert.
Die Formel bestimmt, wie viele der "Fans" einen neuen Eintrag zu Gesicht bekommen. Das sind häufig nicht alle, die zuvor auf den "Gefällt mir"-Knopf gedrückt haben. Stattdessen hängt die Reichweite der Einträge unter anderem davon ab, wie viele der Kontakte auf eine neue Statusnachricht reagieren. (dpa/afp)