Darmstadt. Bei Verspätungen, die auf Schäden durch Vogelschlag zurückgehen, steht Fluggästen keine Entschädigung zu. So entschied das Landgericht Darmstadt.
Wenn ein Triebwerk eines Flugzeugs nach dem Start durch Vogelschlag beschädigt wird, liegt ein außergewöhnlicher Umstand vor. Das heißt, Passagieren steht bei einer Verspätung keine Entschädigung zu. In dem vom Landgericht Darmstadt verhandelten Fall (Az.: 7 S 176/14), über den die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in der Zeitschrift "ReiseRecht aktuell" berichtet, wollten die Kläger aus der Dominikanischen Republik zurück nach Deutschland fliegen. Nach dem Start entschied sich der Pilot aber, wieder auf der Karibikinsel zu landen, weil das Triebwerk einen Schaden hatte.
Die Atlantiküberquerung erschien zu gefährlich. Offenbar war ein Vogel in ein Triebwerk geflogen und hatte dieses beschädigt. Die Kläger erreichten ihr Ziel erst mit zwei Tagen Verspätung. Sie klagten auf eine Entschädigung nach EU-Recht.
Vor Gericht hatten sie damit keinen Erfolg. Wie das Gutachten eines Sachverständigen ergab, hatte tatsächlich ein Vogel den Schaden verursacht. Die Kläger hatten dies abgestritten. Das Risiko eines Vogelschlags lasse sich von der Airline aber nicht vermeiden, daher handelt es sich um einen außergewöhnlichen Umstand. Es gab keine Entschädigung für die lange Verspätung. (dpa)