San Francisco. Es war eine “technisch ausgefeilte“ Cyber-Attacke, wie Twitter-Sicherheitsdirektor Bob Lord in seinem Blog schrieb: Hacker haben Daten von rund 250.000 Nutzern des Kurznachrichtendiensts erbeutet. Twitter vermutet, dass es sich nicht um einen Einzelfall handele.

Der Online-Kurznachrichtendienst Twitter ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Dabei seien möglicherweise Passwörter und andere Informationen von rund 250.000 Nutzern gestohlen worden, teilte das US-Unternehmen am Freitagabend mit.

Es vermutete Profis hinter der Tat. "Der Angriff war nicht das Werk von Amateuren", schrieb Twitter in einem Blog.

Er sei vielmehr sehr ausgefeilt gewesen. Zugleich versicherte der Dienst, der für seine maximal aus 140 Zeichen bestehenden Nachrichten bekannt ist, dass die Passwörter aus Sicherheitsgründen zurückgesetzt worden seien. Die Betroffenen würden informiert.

Twitter äußerte sich nicht zur Vorgehensweise der Hacker und zu deren Herkunft. Der Angriff soll in dieser Woche erfolgt sein. Es sei kein isolierter Vorfall, sondern vermutlich seien andere Unternehmen und Organisationen zuletzt ähnlich angegriffen worden. Erst kürzlich waren die Internetseiten der "New York Times" und des "Wall Street Journal" von Hackern heimgesucht worden. Beide Zeitungen teilten mit, die Hacker hätten von China aus agiert. Der 2006 auf den Markt gekommene Kurznachrichtendienst betonte, eng mit den Behörden und der Regierung zusammenzuarbeiten.

Twitter hat weltweit rund 200 Millionen Nutzer

Es ist nicht das erste Mal, dass Hacker ins Twitter-System eingedrungen sind und Zugriff auf Nutzerinformationen erhielten. 2010 einigte sich das Unternehmen mit der Kartellbehörde FTC auf unabhängige Überprüfungen der Datensicherheit über zehn Jahre hinweg.

Twitter befindet sich in privaten Händen und hat weltweit rund 200 Millionen Nutzer. Der Wert des Unternehmens wird auf mehr als acht Milliarden Dollar geschätzt. In der Wahlnacht des 6. November in den USA liefen weltweit mehr als 327.000 Tweets in der Minute über den Dienst. (rtr)

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Von Von Franziska Gastl, Johanna Frenz, Ina Köhler