Mailand..
Rauchen gilt als eine der Hauptursachen für Krebs. Britische Forscher können jetzt belegen, dass sich die Giftstoffe im Tabak auf die Erbanlagen auswirkt. Denn es schwächt Gene, die vor Krebs schützen.
Rauchen schwächt die Aktivität von Genen, die vor Krebs schützen. Erstmals haben britische Forscher in einer Studie gezeigt, wie Tabakkonsum auf die Erbanlagen einwirkt. Demnach lagern sich bei Rauchern Methylgruppen an wichtige Gene an, die dadurch abgeschaltet werden.
Rauchen ist weltweit die häufigste Ursache von Krebs. Dass gewisse Giftstoffe in Tabak die Erbsubstanz DNS schädigen, ist bekannt. Aber wie diese Veränderungen des Erbguts erfolgen, war bisher unklar. Vermutet wurde, dass die Anlagerung von Methylgruppen bestimmte Gene lahmlegt.
Diesen Verdacht bestätigten Mitarbeiter des Institute of Cancer Studies in Birmingham für das Gen p16, das vor Krebs schützt. Die Forscher untersuchten mehr als 2.000 gesunde junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren. Ein Teil von ihnen begann nach dem ersten Test zu rauchen, während andere abstinent blieben. Wie weitere Untersuchungen zeigten, verdreifachte Tabakkonsum im Vergleich zu Abstinenz das Risiko, dass sich Methylgruppen an p16 anlagerten. Dies berichteten die Wissenschaftler auf einer Krebstagung in Mailand. „Bisher gab es keinen direkten Nachweis, dass Rauchen die Methylierung der DNS fördert“, sagt Studienleiterin Yuk Ting Ma. „Frauen, die später erstmals anfingen zu rauchen, hatten ein erhöhtes Risiko für die Methylierung von p16.“ (dapd)