Köln. Staus oder eine Panne in einem Tunnel sind unangenehm. Sie können sogar gefährlich werden, wenn man sich nicht richtig verhält. Bei Staus gilt zunächst einmal: Motor aus, Radio an. Bei Pannen gilt: Auf zur Notrufsäule. Denn der Alarmruf dort setzt ein ganzes Bündel an Aktionen in Gang.
Bei Stau im Tunnel müssen Autofahrer den Motor abstellen. "Dies ist wichtig, um eine unnötige Schadstoffkonzentration zu verhindern", sagte Michael Kirsch, Sachverständiger für Lüftungs- und Entrauchungsanlagen beim TÜV Rheinland. Normalerweise entlüfteten sich Tunnel durch den Fahrtwind des fließenden Verkehrs selbst. Dies funktioniere bei Stillstand in der Röhre aber nicht automatisch.
Daneben gibt es weitere Regeln für Fahrten durch die Röhre. So sollte am Autoradio immer der Verkehrsfunk eingeschaltet sein. "Sollte es im Tunnel bei Störungen Durchsagen über die Tunnellautsprecher geben, werden diese über Funk auch direkt ins Auto übertragen", sagte der TÜV-Experte.
Bei einer Panne sollten Autofahrer das Fahrzeug möglichst aus dem Tunnel heraus fahren und erst dann den Standstreifen oder die nächste Haltebucht ansteuern. Ist das nicht möglich, wird das Auto soweit rechts wie möglich am Fahrbahnrand oder in einer Nische abgestellt, der Zündschlüssel sollte stecken bleiben und der Notruf statt über das Handy über das Notrufsystem in der nächsten SOS-Nische abgesetzt werden.
Personal der Tunnelwarte reagiert umfassend
So erkenne das Personal der Tunnelwarte automatisch den Standort und könne schnell reagieren, so Kirsch. "Wenn Sie den Druckknopfmelder im Tunnel betätigen, statt das Handy zu nutzen, wird außerdem der Tunnel für den Verkehr gesperrt." Zugleich werde die Videoüberwachung für den betreffenden Streckenabschnitt aktiviert. Auf diese Weise könne die Betriebsleitzentrale gezielt Maßnahmen ergreifen und Anweisungen über die Tunnellautsprecher geben. Notruf-Melder gebe es in der Regel alle 50 Meter. Bei jedem Verlassen das Autos gilt: Warnwesten anlegen.
Im Falle eines Brandes im Autotunnel gelten je nach dessen Größe unterschiedliche Regeln: Kleine Brände könnten mit einem Feuerlöscher oder einem Wandhydranten aus der SOS-Nische selbst angegangen werden. Schlagen die Flammen höher, sollten Kraftfahrer und Insassen direkt den nächsten Notausgang nutzen. Dieser ist ausgeschildert. Brennt es, wird die Tunnelbeleuchtung automatisch heller, was die Orientierung erleichtert. Zudem sorgt laut TÜV die Tunnellüftung dafür, dass die Rettungswege möglichst lange rauchfrei bleiben. (dpa)