40 Jahre Bobby-Car - Ein rotes Plastikauto erobert die Welt
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Essen.. Jeder kennt es und viele besaßen selbst mal eins oder mussten es ihren Kindern kaufen. Das Bobby-Car erfreut sich nun schon seit 40 Jahren größter Beliebtheit, vor allem natürlich bei den Kleinen. Die Erfolgsgeschichte des Kleinwagens für den Nachwuchs.
Es ist sportlich, so gut wie unverwüstlich und hat trotz seines hohen Alters noch keinerlei Rost angesetzt: Das Bobby-Car der Firma BIG aus Franken feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag.
1972 wurde das BIG-Bobby-Car, wie das Fahrzeug offiziell heißt, auf der Spielwarenmesse in Nürnberg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Und seither hat sich das 58 Zentimeter große und 3,6 Kilogramm leichte Rutschfahrzeug aus Polyethylen mit weltweit mehr als 17 Millionen verkauften Exemplaren zu einem wahren Kassenschlager entwickelt.
Vater des beliebten Kinderspielzeugs ist der Diplom-Ingenieur Ernst A. Bettag, der 1954 als 24-Jähriger die Konkursmasse einer Metallspielwarenfabrik übernommen hatte, aus der später die heutige BIG-Spielwarenfabrik GmbH & Co. KG hervorging. Bettag stellte zunächst Spielwaren aus Blech und Holz her, ehe er auf Kunststoff umstieg und daraus mit großem Erfolg verschiedene Fahrzeuge für Kinder herstellte, von Traktoren und Motorrädern über Schiffe bis hin zur Bimmelbahn.
Mehr als 100 Varianten
Als Bettag 1972 das Bobby-Car entwickelte, suchte er nach einem kurzen, prägnanten und international auszusprechenden Namen für das neue Produkt und entschied sich schließlich für Bobby-Car. Inzwischen ist der Name längst zum Gattungsbegriff für Kinderrutschfahrzeuge allgemein geworden.
Nach Bettags Tod 2003 wurde BIG von der Simba Dickie Unternehmensgruppe aus Fürth übernommen, die unter ihrem Dach auch Marken wie Schuco und Eichhorn vereint. Bis heute gab es nach Firmenangaben mehr als 100 verschiedene Bobby-Car-Varianten zu kaufen - und zwar ausschließlich "Made in Germany", im BIG-Werk in Burghaslach an der A3 zwischen Würzburg und Nürnberg.
Die Modellpalette des Bobby-Car reicht vom Klassiker in feuerrot mit markantem großen weißen Lenkrad, über Polizeimotorräder mit niedlichen Augen, Zweisitzer, Ferrari- oder Porsche-Modelle, Feuerwehrautos und Taxis bis hin zu farbenprächtigen Sondereditionen, die von Künstlern gestaltet wurden. Dazu gibt es allerhand Zubehör wie Anhänger oder - seit sieben Jahren - Flüsterräder und sogar Bobby-Car-Schuh-Schoner, um den Verschleiss des Schuhwerks in Grenzen zu halten.
Schließlich müssen damals wie heute in erster Linie die Kinderfüße zur Bewegung der Plastik-Flitzer herhalten. Gerade dieser Antrieb mit den Füßen und die damit zusammenhängende Sitzposition mit leicht gespreizten Beinen und gestützten Knien machen das Bobby Car orthopädisch wertvoll, weil dadurch Hüftgelenkserkrankungen vorgebeugt werden, wie die Firma unter Verweis auf wissenschaftliche Tests erläutert.
Das Bobby-Car als Aushängeschild
Und auch sonst scheint das je nach Ausstattung zwischen knapp 35 und fast 60 Euro teure Bobby-Car keine schlechte Investition zu sein, denn es ist robust und wird wegen seiner langen Lebensdauer auch schon mal von Generation zu Generation weiter gereicht, wie die Firma gerne betont. Für die Simba Dickie Gruppe ist das Bobby-Car längst ein sympathisches Aushängeschild und eine wichtiger Bestandteil ihres Markenportfolios geworden. Der Umsatzträger schlechthin sei es aber außerhalb von BIG nicht, betont Weishar.
Bobby-Car-Rennen im alten Parkhaus
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"Die Simba Dickie Group ist sehr stark international ausgeprägt", erklärt sie. 75 Prozent des Umsatzes, der 2011 von 570 auf 620 Millionen Euro gesteigert wurde, werden außerhalb Deutschlands erzielt. Das Phänomen Bobby-Car habe sich dagegen vor allem im deutschsprachigen Raum durchgesetzt. (dapd)
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