Goslar.. Bis in die frühen Morgenstunden feierten Zehntausende Menschen im Harz die Walpurgisnacht. Laut Polizei verlief insgesamt alles ruhig. Die von rund 30 Gemeinden ausgerichteten Veranstaltungen machten die Walpurgisnacht zu einem vollen Erfolg.
Mit Hexenfesten, Umzügen und offenen Feuern haben Zehntausende Menschen im Harz die Walpurgisnacht gefeiert. Rund 30 Gemeinden hatten zu Veranstaltungen eingeladen. Vielfach dauerten sie bis in den frühen Dienstagmorgen.
Größere Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei nicht. "Wir hatten die üblichen Raufhändel, aber alles blieb im Rahmen", sagte ein Polizeisprecher in Goslar. Die Polizei in Osterode sprach von einem "insgesamt ruhigen Verlauf". Etwas ruppiger verliefen die Feierlichkeiten in Salzgitter. Die Polizei meldete dort Schlägereien, eine Ingewahrsamnahme und mehrere Platzverweise.
Spektakel reichen von Multi-Media-Show bis Umzug
In Braunlage begann das Walpurgisspektakel mit einem Umzug. Im Anschluss konnten die Besucher nach Veranstalterangaben "höllisch gute Live-Musik" hören und "Hexenflüge wahrhaftiger Hexen" über den Kurparkteich bewundern. Die Lessinghöhle bei Bad Suderode war Schauplatz eines großen "Hexen- und Teufelszeremoniells". Ein "Dämonen-Express" fuhr in Gernrode ab, und der "Oberteufel" hielt dort eine Rede.
In Stiege konnten Gäste einen "Hexenbesen-Führerschein" machen. Bei der größten Feier auf dem Hexentanzplatz bei Thale hatte das Multi-Media-Event "Mephistos Fluch" Premiere. Bei der anschließenden Party spielten unter anderen die deutschen Altrocker "The Lords".
In Schierke (Sachen-Anhalt) wurde Walpurgis drei Tage lang mit einem Mittelalter-Spektakel gefeiert. Zahlreiche Besucher hatten sich auch dort als Hexen und Teufel verkleidet.
Walpurgisnacht geht auf alte Bräuche zurück
Die Walpurgisnacht geht nach weitverbreiteter Ansicht auf uralte heidnische Bräuche und Aberglauben zurück. In der Nacht zum 1. Mai sollen die Hexen zum Brocken geritten sein, um sich dort am Feuer mit dem Teufel zu vergnügen. Unterwegs verhexten sie alles, was ihnen in die Quere kam. Um ihr Vieh zu schützen, hefteten die Bauern Kreuze und Kräuterbüschel an die Stalltüren. Der auf die Walpurgisnacht folgende 1. Mai ist auch einer von zwei Namenstagen der Volksheiligen Walpurga, Patronin der Bäuerinnen und Mägde.
Auf dem Brocken gab es 1896 die erste für Touristen organisierte Walpurgisfeier. Felsformationen auf dem höchsten Harzberg tragen bis heute die Namen Hexenaltar und Teufelskanzel. (dapd)