München. Chirurgen warnen vor zu hohen Erwartungen bei Gesichtskorrekturen. So seien immer mehr Patienten der Meinung, dass die Eingriffe nur minimal-invasiv seien. Mit dem Ergebnis sind sie dann meist unzufrieden. Beim GÄCD-Jahreskongress stehen Fragen in Zusammenhang mit Schönheitsoperationen im Mittelpunkt.
Ästhetische Chirurgen warnen vor steigenden Erwartungen der Patienten an minimal-invasive Methoden bei Gesichtskorrekturen. Diese seien keine Behandlungen im "Vorbeigehen", erläuterte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie (GÄCD) vor Beginn ihrer Jahreskonferenz am Freitag in München. Immer mehr Patienten seien der Ansicht, solche Eingriffe seien minimal-invasiv, etwa mit Botulinumtoxin ("Botox") oder sogenannten Fillern, realisierbar. Viele seien dann mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
GÄCD-Präsident Matthias Gensior mahnte, bei der Behandlung von Ober- und Unterlid, ausgeprägten Altersveränderungen sowie Korrekturen der Nasenform im Zweifel traditionelle operative Verfahren zu nutzen. "Ein Gesicht wird durch eine Nasenkorrektur extrem verändert. Das ist nicht so eine Kleinigkeit, die vom Arzt quasi im Vorbeigehen erledigt werden kann."
Motto "Wissen-schafft-Vertrauen"
Unter dem Motto "Wissen-schafft-Vertrauen" kommen vom 18. bis 20. Oktober zum GÄCD-Jahreskongress Fachärzte und Gäste nach München. Schwerpunkte sind neben der Gesichtschirurgie ethische Fragen in Zusammenhang mit sogenannten Schönheitsoperationen. Zudem gehe es darum, bewährte Verfahren zu verfeinern, erläuterte Gensior. Um Wissen praktisch weiterzugeben, soll es erstmals in zwei Operationssälen Live-OP-Kurse mit namhafte Operateuren geben.
Die GÄCD hat rund 450 Mitglieder und vereint die jeweiligen Fachärzte. Zu den Fachrichtungen zählten jeweils mit Spezialisierung auf Ästhetische Chirurgie unter anderem Augenheilkunde, Dermatologie, Gynäkologie, HNO-Heilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. (dpa)