Dresden. Bei den in Deutschland gemeldeten Berufskrankheiten handelt es sich in den meisten Fällen um ein Hautleiden. Vor allem im Freien Arbeitende sind vom weißen Hautkrebs betroffen. Nun befasst sich eine Konferenz mit den Einflussfaktoren wie Lärm und Asbest in der Arbeitswelt.
Hautleiden sind die am häufigsten gemeldete Berufskrankheit in Deutschland. "Von etwa 25.000 Anzeigen pro Jahr ist über die Hälfte auf den Beruf zurückzuführen", sagte Professor Andreas Seidler am Mittwoch bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) in Dresden. Überwiegend im Freien tätige und verstärkt der UV-Strahlung ausgesetzte Arbeitnehmer sollen nach Angaben des Tagungspräsidenten künftig auch Anspruch auf arbeitsmedizinische Vorsorge haben. "Es ist geplant, spezifische Formen des weißen Hautkrebses unter bestimmten Voraussetzungen als Berufskrankheit anzuerkennen."
Physikalische Einflussfaktoren in Arbeits- und Umwelt sind eines der Hauptthemen der dreitägigen Konferenz. Dabei stehen auch die Folgen von Lärm und Asbest im Fokus. Mit fast 6500 Fällen pro Jahr ist Lärm trotz bekannter Schutzmaßnahmen ein Problem, wie Seidler sagte. Millionen Beschäftigte seien Neben- und Dauergeräuschen ausgesetzt, die das Ohr schädigen, aber auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck führen könnten.
"Durch Asbest-Altlasten sterben mehr als 2000 Arbeitnehmer pro Jahr", sagte der Präsident der Fachgesellschaft, Professor Hans Drexler. Die Zahl der Fälle von Asbestose, Lungenkrebs und bösartigen Tumoren im Rippen- und Bauchfell (Mesotheliome) summierte sich nach der Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung 2012 auf fast 3000. (dpa)